Angesagt war die Vernissage neuer Arbeiten der Künstlerin, aber auch die Begegnung mit zurückgekehrten Kunstwerken aus früheren Epochen ihres Schaffens. Es wäre aber nicht Sonja Knapp, wenn nicht im kleinen Kreis noch etwas über ihr herzhaftes, neues Projekt für ein Freilicht-Exponat im Tessin diskutiert worden wäre.
Die Katzen sind zurück
Nach ihrem Ausstieg aus der Modeszene und ihrem Einstieg in die Malerei waren es insbesondere die Katzen, welche es ihr mit ihren grazilen Bewegungen angetan hatten. So entstand eine grössere Anzahl von künstlerischen Darstellungen dieser Vierbeiner, von denen einige den Weg nun zurück von Paris nach Landquart gefunden haben. Beeindruckend, mit wie wenig Farben, einigen gezielt platzierten Pinselstrichen diese Katzen auf die Leinwand geschlichen sind.
Metall – Werkstoff und Herausforderung
Beim Namen Sonja Knapp kommen einem unweigerlich die überlebensgrossen Insektenskulpturen in den Sinn. So macht ja auch die bronzene Stechmücke vor der «Casa Rossa» auf das Atelier in Landquart aufmerksam und kontrastiert mit ihrem neuen, wellenförmigen Werk aus Edelstahl. Beim entsprechenden Blickwinkel erkennt man die für Sonja Knapp so bedeutungsvolle Herzform. War es anfänglich Bronzeguss, in welchem die ersten grösseren Skulpturen gefertigt wurden, so sind es heute Aluminium und vor allem Edelstahl, welche in teilweise atemberaubenden Formen das Auge erfreuen. Extrem herausfordernd sind Werke in Aluminiumguss mit unterschiedlichen Legierungszusätzen, da die Porenbildung kaum zu verhindern ist. Bei den Skulpturen, welche aus Inox gefertigt werden, ist es infolge der Mächtigkeit zumeist sehr anspruchsvoll, die erforderliche Stabilität zu erreichen. Was jedoch allen diesen Kunstwerken zu eigen ist, ist die auf Hochglanz polierte Oberfläche. Aufgrund dieser und den geschwungenen Formen eine Herausforderung für den Fotografen, sich nicht selbst ins Bild zu setzen.