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Der Frauenturnverein bei den Samaritern

Hier noch Theorie bei den Erklärungen von Monica und Roli.
Hier noch Theorie bei den Erklärungen von Monica und Roli. Bild: K. Suter
Am Mittwoch, 14. Mai 2025, ging es für 17 Frauen vom Frauenturnverein Landquart für einmal nicht in die Turnhalle, sondern ins Samariterlokal Waldau zu einem Auffrischungskurs.

Schon länger trugen sich die Turnerinnen mit der Idee und dem Wunsch, in Notfällen helfen zu können, in der Turnhalle, aber auch ausserhalb im Alltag. Zumal für die meisten von ihnen Nothelferkurse schon Jahrzehnte zurückliegen – ihr Wissen stammte also wortwörtlich aus dem letzten Jahrtausend.

Zwischen Theorie und Praxis

Monica Thöny und Roli Joos, beides Samariter-Lehrpersonen und aktive First-Responder beim Samariterverein Falknis, führten uns durch ein Kurzprogramm mit entsprechenden Übungen. Zunächst im Lokal: Da ging es um Grundlagen wie die verschiedenen Notfallnummern, die verschiedenen Schweregrade, die man als Ersthelfende vor Ort antreffen kann, und es gab auch Gelegenheit, zwischendurch Fragen zu stellen. Dann draussen in Kleingruppen: Jetzt war «Hands on» angesagt, stabile Seitenlagerung bei Bewusstlosigkeit mit wichtigen Details, die im Ernstfall ausschlaggebend sein können. Weitere Punkte waren Herzdruckmassage, die Anwendung von Beatmungsmasken und der Einsatz von Defibrillatoren – für die meisten der Turnerinnen Kästen mit sieben Siegeln. Zu merken, dass man dabei vom Gerät Punkt für Punkt klare Anweisungen bekommt, war beruhigend und machte Mut.

Sinnvoll eingesetzte Zeit

Nach den drei Stunden wussten die Frauen, dass sie zwar noch keine richtigen Samariterinnen sind, hatten aber doch das gute Gefühl, bei einem Notfall ein ganzes Stück weniger hilflos zu sein. Denn: «Nur nichts tun ist falsch», wie es auf einem Poster im Samariterlokal heisst. Und je dichter das Netz von Menschen, die bei Notfällen handeln – sei es in der Turnhalle, zuhause oder anderswo –, desto grösser die Überlebenschancen, vielleicht einmal sogar die von sich selbst. Das Team der Samariter Falknis bietet denn auch individuelle Firmen- und Kundenkurse an. – Etwas vom Sinnvollsten, was man in drei Stunden machen kann, auch wenn man danach entsprechend schlapp ist.

Katharina Suter