Matteo Manno wagte den Sprung in die Selbstständigkeit während der Pandemie. Nach einer rund achtmonatigen Auszeit stellte er sich die grosse Frage: Was will ich beruflich wirklich machen? Währenddem er in einem Café als Barista tätig war, bemerkte der gelernte Velomechaniker und Downhiller, dass ihn die zwei Räder eigentlich noch immer sehr faszinieren. Er begann, Velos von Freunden und Bekannten zu reparieren. Was als kleines Nebenprojekt begann, entwickelte sich schnell zur Geschäftsidee. Die Vision: ein professioneller Veloservice mit Abhol- und Bringdienst. Nicht jeder in seinem Umfeld glaubte an den Erfolg. «Kannst du davon leben?» Diese Frage hörte er oft. Doch Manno war überzeugt: Mit der richtigen Strategie und einer aktiven Vermarktung könnte es klappen. Die Pandemie hatte den Velomarkt regelrecht explodieren lassen. Unzählige neue Fahrräder bedeuteten auch eine steigende Nachfrage nach Service und Reparaturen.
«Die Geduld hat sich ausgezahlt»
Im Februar 2021 startete er offiziell in die Selbstständigkeit. Das erste Jahr war noch von Unsicherheiten geprägt, doch die Auftragslage entwickelte sich stetig nach oben. Jahr für Jahr wuchs die Nachfrage. «Im dritten Jahr waren die Aufträge bereits um ein Vielfaches höher als zu Beginn», sagt Manno. Anfangs führte er die Arbeiten in der Garage seiner Eltern durch, fuhr mit seinem Bus von Kunde zu Kunde, holte Fahrräder ab und lieferte sie wieder aus. Doch mit dem Wachstum des Geschäfts wurde schnell klar: Eine eigene Werkstatt musste her. Die Suche danach war allerdings eine Geduldsprobe. «Es gab Momente, in denen ich dachte, ich muss mich mit der Situation abfinden.» Doch dann kam der Glücksfall: Im vergangenen Jahr ergab sich plötzlich eine perfekte Gelegenheit. Ein Geschäftslokal direkt neben dem Haus, in dem er aufgewachsen ist. «Die Geduld hat sich ausgezahlt.» Neben einer Auswahl an neuen Velos ist das Herzstück des Geschäfts unbestritten die Werkstatt. «Hier dreht sich alles um die Leidenschaft fürs Velo», strahlt Matteo Manno.