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Kultur
14.07.2024

Laut gedacht: Von Chemtrails und dem Klima

Bild: Pixabay: Marianne Grose
Vor Kurzem bin ich auf Instagram über diverse Personen gestolpert, die den Sommerhimmel voller Kondensstreifen in Frage stellten. Mit Fotos als Beweismaterial wollten sie alle anderen «wachrütteln» und darauf hinweisen, dass dies doch nicht mehr normal sein könne. Als die Personen dann sogar noch von Chemtrails sprachen, war es bei mir gleich völlig vorbei und ich wurde fast ein wenig wütend.

Laut Definition von Verschwörungstheorien sind Chemtrails eine spezielle Art von Kondensstreifen, die zur absichtlichen weltweiten Ausbringung von giftigen Chemikalien und Zusatzstoffen dienen. Dies soll laut Personen, die an so etwas glauben, heissen, dass die Regierung oder wer auch immer die Menschen über die Luft vergiftet oder uns gefügig macht. Prinzipiell denke ich, dass die Regierung oder allgemein, wer denn nun ganz oben steht, wohl besseres zu tun hat, als uns das Leben schwer zu machen. Dies gelingt ihnen ja meist viel simpler beispielsweise durch die Zustellung der Steuerrechnungen.

Die Natur wehrt sich
In den vergangenen Jahren habe ich mich häufig mit alternativem Gedankengut auseinandergesetzt und im Nachgang kann man sicher diskutieren, dass bei der Pandemie nicht alles optimal gelaufen ist. Aber irgendwo ist es dann auch mal gut. Viele der Leute, die schon während Corona in dieser Bubble drin waren, stürzen sich von einer Verschwörung in die nächste und sehen dabei nicht, wie akut die Problematik vor der eigenen Haustür ist. Die Starkregenfälle und momentanen Rutschungen sind die direkte Folge des Klimawandels. Ich glaube auch, dass dies erst ein Vorgeschmack dessen ist, wie es dann kommt, wenn sich die Natur zur Wehr setzt. Darum können wir nicht endlich anfangen, unseren Fokus auf die Erhaltung von unserem Lebensraum, statt auf Bedrohungen von einer nicht greifbaren Macht von oben zu setzten?

Christian Imhof