Als nächster Schritt soll das Bahnhofareal gemäss Richtprojekt entwickelt werden. Es sollen ideale Bedingungen geschaffen werden für Einheimische, Gäste und öV-Nutzende im Dreieck Bahn/Bus/Bergbahn. Gemeindepräsident Hansueli Roth orientierte seinerseits über die anstehenden kommunalen und privaten Projekte im Zentrum von Klosters Platz. Mit der Verdichtung des Fahrplans und der Einführung des Flügelzugkonzeptes konnte die RhB per Fahrplanwechsel im Dezember 2023 den Halbstundentakt Landquart – Klosters – Davos/Engadin realisieren. Dafür wurde der Bahnhof Klosters Platz aus- und behinderten-gerecht umgebaut. Zudem verfügt er über einen direkten Seilbahnanschluss an das Gotschna- und Parsenngebiet, was ihn für öV-Benutzerinnen und -Benutzer sehr attraktiv macht. Diese gute Ausgangslage wollen die Projektpartner nutzen, um in einem ganzheitlichen Konzept das Zentrum von Klosters für Einheimische und Gäste weiter aufzuwerten. Die seitens der Gemeinde und privater Investoren im erweiterten Gebiet des Bahnhofs Klosters Platz geplanten Vorhaben, insbesondere das Parkhaus Casanna sowie der Neu-bau Postgebäude mit zusätzlichem nutzbarem Freiraum zum Bahnhofplatz hin, bringen für die Bevölkerung und Gästeschaft von Klosters eine grosse Attraktivitätssteigerung und einen hohen Mehrwert. Mit der Realisierung dieser geplanten neuen Infrastrukturen und zusätzlichen attraktiven Angeboten wird die Basis für eine erfolgreiche Zukunft (Win-Win-Situation) für die beiden Partner, RhB und Gemeinde, am Standort Klosters Platz gelegt.
Etappierte Arealentwicklung Bahnhofareal gemäss Richtprojekt
Basierend auf der Machbarkeitsstudie hat die RhB Immobilien AG nun das Richtprojekt ausgearbeitet. Auf dem heutigen Areal an zentraler Lage mit den sanierungsbedürftigen Bahnhofgebäude und Kulturschuppen, einem Mehrfamilienhaus und dem öffentlichen Parkplatz plant die RhB Immobilien AG eine Neubebauung mit bezahlbaren Wohnungen für Einheimische sowie Gewerbeflächen im Erdgeschoss und einer Tiefgarage im Untergeschoss. Die RhB wird weiterhin am Bahnhof Klosters einen bedienten Verkaufs- und Informationsschalter führen. Für die Bevölkerung und für Reisende soll die Umgebung des Bahnhofareals zu einer einladenden Flaniermeile werden. Mit der Finalisierung des Richt-projektes «Arealentwicklung Bahnhofareal» sind die Grundlagen für eine Umzonung des Bahnhofareals in eine neue «Kernzone Bahnhof» vorhanden. In Abstimmung mit der Gemeinde wurde der Prozess für die Teilrevision der Ortsplanung gestartet. Der Revisionsentwurf soll in den nächsten Wochen beim Amt für Raumentwicklung zur Vorprüfung ein-gereicht werden. Voraussichtlich im Herbst 2025 soll dann die Klosterser Stimmbevölkerung über die Teilrevision der Ortsplanung abstimmen können.
Prüfung Erweiterung Bahnanlage Seite Gotschna und Anbindung Bahnhof
Die starke Zunahme der Frequenzen im Prättigau in den letzten zwei Jahren fordert aktuell die RhB. Aus langfristigen Kapazitäts- und Produktionsgründen (2035-2040) prüft nun die RhB, ob am Bahnhof Klosters Platz eine vierte Perronkante auf der Seite Gotschna geplant werden kann. Bis Ende Jahr sollen weitere Erkenntnisse vorliegen. Die Arbeiten werden in enger Abstimmung mit den Bergbahnen und der Gemeinde geführt. Dabei sollen die Bedürfnisse der Bergbahn im gleichen Zeithorizont ebenfalls möglichst integriert werden. Aufgrund der attraktiven Lage plant auch die RhB Immobilien AG weiterhin langfristig die Option, einen Beherbergungsbetrieb zu ermöglichen. Der aktuelle Fokus der Entwicklung liegt derzeit beim Bahnhofareal.
Vorhaben Zentrumsplanung
Im Zentrum Klosters Platz und am Bahnhof Klosters sind neben der Schaffung von neuem Wohnraum und zusätzlichen Kommerzflächen am Bahnhof weitere vielversprechende kommunale und private Infrastrukturvorhaben vorgesehen. Zum einen soll am heutigen Standort Montana und Casanna-Parkplatz ein unterirdisches Parkhaus mit voraussichtlich 380 Parkplätzen entstehen. Die bestehenden und geplanten unterirdischen Parkierungs-anlagen von Privaten sollen ebenfalls über das neue Parkhaus erschlossen werden. Für das Parkhaus läuft derzeit die zweite Phase eines Ingenieurwettbewerbs, in dessen Rahmen fünf Planungsteams ihre Wettbewerbsbeiträge bis Ende Mai 2024 einreichen werden. Frühestmöglicher Baustart bildet das 3. Quartal 2025. Ebenfalls eine hohe Bedeutung für die Zentrumsplanung kommt dem Neubau des Postgebäudes der Granova Management AG, Gossau, zu. Der geplante Neubau mit Gewerbefläche und Zweit- sowie Erstwohnungen ist so angeordnet, dass eine zusätzliche durch die Gemeinde zu erwerbende Fläche mehr Raum zum und am Bahnhofplatz schafft und einen idealen Zugang vom Parkhaus zur Bahnhofstrasse beziehungsweise -platz ermöglicht. Das vorgesehene Landgeschäft sieht im Weiteren eine durch Granova am unteren Rande des Montana-Areals zu realisierende Retailfläche vor, in deren Rahmen ein zusätzlicher Grossverteiler in Klosters angesiedelt werden können soll. Zudem ist ein Um- / Neubau des bestehenden Coops mit einer Vergrösserung der Laden-fläche und neuen Wohnungen in Planung. Der Grundstein wurde hier mit dem vom Gemeindevorstand im November 2023 bewilligten Quartierplan Coop-Areal gelegt. Die Baueingabe für dieses weitere Grossprojekt ist für Ende 2024 geplant. Auch für den aufgrund der Erstellung von neuen Wohnungen und Ladenflächen am Bahnhof und an der hinteren Bahnhofstrasse wegfallenden, für das Klosterser Kulturangebot bedeutenden Kulturschuppen wird seitens der Gemeinde für Ersatz gesorgt. Mit dem Umbau des ehemaligen Primarschulhauses Klosters Platz zu einem Kulturhaus entstehen nebst einem mittleren Eventsaal weitere Flächen für die kulturelle Nutzung, Co-Working-Places und 9 neue kleinere Erstwohnungen. Der Kulturteil soll bis Ende 2025 bezogen werden.
Klosters - Saas i.P. - Serneus
26.05.2024
Planungen am Areal Bahnhof kommen voran
Bild:
Andrea Badrutt
Anlässlich der öffentlichen Gemeinderatssitzung der Gemeinde Klosters vom 22. Mai 2024 informierte die Rhätische Bahn (RhB) über den aktuellen Stand der Entwicklung des Areals rund um den Bahnhof Klosters Platz. Seit der letzten öffentlichen Information im Herbst 2022 wurden die Themen weiterbearbeitet und das Richtprojekt Bahnhofareal konkretisiert. Das gemeinsame Ziel bleibt die Entwicklung des Bahnhof- und des Gotschna-Areals zu einem attraktiven Zentrum von Klosters.