- Kolumne von Dr. Philipp Gut
Wie oft haben wir es in den letzten Monaten nicht gehört: Die Schweiz brauche einen «verlässlichen Partner» in einer unsicheren, unberechenbaren Welt. Und dieser Partner sei Brüssel.
Alleine könne die Schweiz nichts ausrichten. Das zeigten die Strafzölle der USA von 39 Prozent. Die EU habe geniale 15 Prozent ausgehandelt. Im Verbund mit Brüssel wäre alles viel besser. Darum müsse die Schweiz die neuen EU-Abkommen unbedingt unterzeichnen.
Gleicher Tarif wie die EU
Und nun? Die Schweiz hat sich, ganz eigenständig, mit den USA geeinigt. Sie erhält denselben Zolltarif wie die EU.
Damit fällt eines der immer wieder vorgebrachten Hauptargumente der EU-Turbos für die Verträge mit Brüssel in sich zusammen.
Vorteil Schweiz
Dieses aktuelle Beispiel lässt sich verallgemeinern: Die Schweiz ist innen- und aussenpolitisch, auch aussenwirtschaftspolitisch, immer schon besser gefahren, weil sie souverän, eigenständig, agil ist.
Sie schlägt die EU in allen Kennzahlen – von der Innovation bis zu tieferen Steuern – und hat mit der halben Welt vorteilhafte Freihandelsabkommen abgeschlossen.
Weltoffenheit als Stärke
Diese Weltoffenheit nach allen Seiten ist ihre Stärke.
Sich auf den Bürokratie-Moloch EU zu versteifen und sich an deren politische und juristische Ketten anbinden zu lassen, wäre das Dümmste, was die Schweiz tun könnte. Denn würde sich nach unten nivellieren.