Am 1. Januar 2016 trat der Jungpolitiker Roman Hug das Amt des Gemeindepräsident in Trimmis an. Auf die Frage hin, was ihm in dieser Zeit besonders gut geglückt sei, sagt der 43-Jährige, dass er lieber Andere die eigene Arbeit und die des Gemeindevorstands bewerten lasse. Dazu komme noch eine andere Schwierigkeit. «Ich glaube, bei einer heutigen Präsidentschaft sieht man erst ein paar Jahre später, was wirklich gelungen ist, da das System träge relativ ist. Vor allem beim Thema Raumplanung in einer Rheintalgemeinde, sieht man erst in einigen Jahren, welche Strategie sich wirklich bewährt hat.» Trotz diesen Fakten schaut Hug gerne zurück und findet auch Projekte, die inzwischen schon Früchte tragen. «Ich glaube, dass wir mehrere Projekte mit grossem Mehrwert für die Bevölkerung realisieren durften. So zum Beispiel der Badeweiher in den Rheinauen, welcher in zwei Monaten fertiggestellt wird. Oder die zentrale Holzschnitzelheizung mit einheimischem Rohstoff, die wir nicht nur für uns gebaut haben. Wir konnten sie in einer Grösse erstellen, dass auch Private von der nachhaltigen Energie profitieren werden.»
90 Sachgeschäfte ohne Schiffsbruch
Neben vielen positiven Dingen, gibt es natürlich auch Projekte die ins Wasser gefallen seien, was für Roman Hug zur Politik dazugehöre. «Wer behauptet, in der Politik gelinge einem alles, dem sollte man misstrauen. Dies gilt natürlich auch für meine Bilanz.» Doch grosse misslungene Geschichten trüben nicht die Erinnerungen vom Nationalrat, der neben dem Gemeindepräsidium, auch seinen Grossratssitz abgegeben hat. «Ich schaue dankbar zurück. Wir hatten über 90 Sachgeschäfte als Gemeindevorstand, die wir zur Abstimmung gebracht haben. Von diesen wurde nicht eines abgelehnt. Es hat aber hin und wieder Punkte gegeben, die ich noch gerne realisiert hätte, bei denen ich aber im Vorstand unterlegen bin. Aber dies ist Bestandteil des Kollegialitätsprinzip und deshalb spricht man darüber nicht in der Öffentlichkeit.» In der Kommunalpolitik rückt die Parteipolitik eher ein wenig in den Hintergrund, das weiss auch Roman Hug. Doch mit dem bunt durchmischten, bürgerlichen Gemeindevorstand seien sie in Trimmis immer gut gefahren. «Da sind die Positionen nicht so weit voneinander entfernt. Da geht es eher um persönliche Haltungen, die hin und wieder ein wenig auseinander gegangen sind.» Seine Haltung gegenüber dem Staat und den Regeln von oben herab, sind immer noch die gleichen geblieben. «Mich stört die enorme Regulierungsdichte. Auch gewisse Verteilungsmechanismen habe ich nicht gerne und wenn man in die Freiheit der einzelnen Bürgerinnen und Bürger eingreift, versuchte ich das zu verhindern.»
Skepsis bei Fusion
In diesem Jahr stehen in Trimmis noch einige Projekte an. Einerseits könne der Badeweiher nach einer Planungszeit von über sechs Jahren endlich eröffnet werden. Dann gebe es die Ortsplanungsrevision, die noch anstehe. Bei dieser steht laut Hug das langsame Wachstum und die Qualität statt Quantität im Fokus. Zu den Wahlen im Herbst will sich Roman Hug nicht äussern, denn jetzt stehe im Vordergrund, dass die Arbeit in der Gemeinde weitergeführt werde. «Ich bin froh, dass meine Vorstandskollegen, zu denen Nicola auch gehört, die Arbeit weitermachen und deshalb übergebe ich ihm sehr gerne das Zepter.» Auch Stocker freut sich nicht nur, dass er das Präsidentenbüro nun endlich für sich alleine hat. «Ich freue mich auf den Austausch und das Leiten der Sitzungen. Zudem freut es mich, für die Bevölkerung da zu sein und die Anliegen, die da sind, anzuhören und eine Lösung zu suchen. Das ist eine Funktion, die Roman immer als Gemeindepräsident ausgeübt hat, die ich sehr gerne auch wahrnehmen werde.» Nationalrat Hug wird interessiert am Dorfleben teilnehmen und geniesst es auch, an einer Gemeindeversammlung schlicht mal als Stimmbürger teilzunehmen. «Ich glaube als Alt-Gemeindepräsident ist es ganz wichtig, dass man sich zurücknimmt.» Er werde an Gemeindeversammlungen gehen, wenn es ihm zeitlich möglich sei. «Dies jedoch aus reinem Interesse und Freude an der Gemeinde. Ich werde nie irgendein Votum an der Gemeindeversammlung halten, ausser ich werde direkt angesprochen oder man will diese wunderbare Gemeinde fusionieren.» Das habe er an seiner letzten Versammlung als Präsident so gesagt und an das werde er sich halten. «Wir als eigenständige Gemeinde Trimmis können unsere Probleme sehr gut selber lösen.»