Im kleinen Bündner Bergdorf Praden wuchs Elise Tricoteaux umgeben von barocker und klassischer Musik auf. Als Kind lernte sie Geige an der Musikschule Chur und trat gelegentlich zusammen mit ihrem Vater Jean-Marie Tricoteaux in Gottesdiensten auf. Erst als Teenager – inspiriert von der Band Queen und der Gitarristin Jennifer Batten (Michael Jackson) – wechselte sie auf die Gitarre. Dass Elise mal klassische Gitarre studieren würde, schien wie ein weit entfernter Traum und sie absolvierte zuerst eine kaufmännische Lehre in einem Treuhandbüro in Chur. Das Studium an der Hochschule Luzern – Musik eröffnete ihr später ungeahnte Perspektiven und sie gründete mit drei Mitstudierenden das Gitarrenquartett «Cuerdas», mit dem sie über 10 Jahre lang zahlreiche Konzerte spielte. Durch ihre Begeisterungsfähigkeit liess sich Elise immer gerne von anderen Menschen mitreissen. Ob sie dabei klassische Gitarre, E-Bass (Penguins by Choice, The Led Farmers) oder Erzlaute spielte, kam nicht darauf an. Obwohl Elise Tricoteaux ihr ganzes Leben lang Musik gemacht hatte, dauerte es 40 Jahre, bis sie ihre eigene musikalische Sprache gefunden hatte. Und so entstand – in der Stille der Coronapandemie – ein Album, das in einer von Autotune und effektbeladenen Musikwelt, der Liebe zum akustischen Klang und insbesondere zur Gitarre Ausdruck verleiht. In ihren Songs auf Englisch und Schweizerdeutsch hören wir, wie sich Elises erste Kompositionsversuche zu etwas Kühnem und Selbstbewusstem entwickeln, ohne dabei die ehrliche Absicht zu verlieren, die jedes ihrer Stücke kennzeichnet. Ob berührend-persönlich oder ansteckend-fröhlich: Elise verwebt die Klänge aus Barock, Pop und Folk, die sie als Musikerin geprägt haben, zu etwas Persönlichem und oft Überraschenden.
Am Konzert in der Kirche Malans wird Elise Tricoteaux von den Musiker:innen Deborah Landolt (Violine), Madlaina Küng (Kontrabass), Raoul Morat (Gitarren), Conor Buckley (Gitarre, Bouzouki) mehr als nur begleitet. Die Songs werden mit vielen Solos angereichert und auch instrumentale Intermezzi sorgen für Abwechslung.