Ursprung des Pistolenschiessens in St. Antönien war die Zeit, als im nahen Grenzgebiet noch Grenzwächter stationiert waren. Diese hatten regelmässige Schiessübungen durchzuführen – und basierend darauf wurde der Pistolenclub St. Antönien im März 1972 gegründet. Ganz unbehelligt wurde der Pistolenclub St. Antönien 50 Jahre alt. Der ehemalige Chronist Konrad Flütsch-Gansner hielt dazu folgende Notizen fest: «1972: 25. März Versammlung Militärischer Schützenverein St. Antönien. Es wird beschlossen, den Pistolenverein vom Militärschützenverein zu trennen.»
Gegen Ende der 80er Jahre wurde das jetzige Schützenhaus in Fronarbeit aus- und umgebaut und dient dem Verein als kleines, heimeliges Clublokal. Im gleichen Zeitraum wurde auch eine 25-m-Anlage mit fünf Scheiben eingebaut. Im Zuge des Kant. Schützenfestes im Prättigau im Jahr 2002 wurde die 50-m-Anlage mit einer modernen Trefferanzeige ausgerüstet.
Die St. Antönier Schützen bewiesen immer wieder – auch auf nationaler Ebene – ihre Treffsicherheit. So sind in der schweizerischen Gruppenmeisterschaft oft Spitzenresultate erzielt worden. Und natürlich ist der Festsieg von Luzi Flütsch über die 50-m-Distanz am Eidg. Schützenfest 2000 in Bière ein markantes Ereignis in der 50-jährigen Vereinsgeschichte. Heute zählt der Verein rund 30 aktive Mitglieder (www.pistolen
club-stantoenien.ch).
Im Pistolenschiessen sind vermehrt auch treffsichere Schützinnen anzutreffen, und so ist der Titel der diesjährigen Vereinsmeisterin des PC St. Antönien, Ramona Flütsch, gar nicht so überraschend. Sie verdrängte damit Christian Luck vom Spitzenplatz, welchen dieser weit über zehn Jahre jeweils für sich behaupten konnte.
Das Herbstschiessen
Gut 70 Schützinnen und Schützen trafen sich an diesem ersten Oktober-Wochenende zum traditionellen Herbstschiessen auf dem Holzboden. Sogar aus dem Zürichbiet kamen einzelne Schützen angereist. Und bezüglich des Alters war vom 86-jährigen Seniorveteranen bis zum Jungschützen wohl beinahe jeder Jahrgang vertreten. Nach dem Lösen der Standkarte begaben sich einige zuerst in die kleine Gaststube, um sich zu «akklimatisieren». Möglicherweise wurde dort auch ein erster Schluck «Ziel-Wasser» eingenommen. So oder so ging es im kleinen Schützenhaus gemütlich und sehr familiär zu – man kannte sich. Und so wünschten sich die Anwesenden auch gegenseitig «gut Schuss».
Im Schiessstand selbst dann herrschte Ruhe und Konzentration und jede Schützin, jeder Schütze versuchte möglichst oft das Zentrum der Scheibe zu treffen. Dies gelang dann auch mit mehr oder weniger Erfolg. Die einen nahmen es – zumindest äusserlich – eher gelassen, andere ärgerten sich offensichtlich über jeden Fehlschuss.
Angesagt waren vier Wettbewerbe: Einzel- und Gruppenwettkampf 50 m, Jubiläumsstich 50 m und ein Auszahlungsstich über 25 m. Beim Jubiläumsstich erhielten alle Teilnehmer eine Naturalgabe – entweder ein Paar feine Hauswürste oder ein Glas Bienenhonig.
Im Einzelwettkampf kam es dann wirklich zu einem Kopf-an-Kopf-Rennen, oder eben hier -Schiessen. Schliesslich gewann der Einheimische Christian Luck dank eines Volltreffers mehr vor Benjamin Burri von den Sportschützen Neckertal.
Der Pistolenclub St. Antönien dankt allen Schützinnen und Schützen für ihre Teilnahme.