Los ging es beim Parkplatz in der Nähe des Bistros in Fläsch, mit einem Bildervergleich aus den 60er-Jahren und heute. Im Jahr 831 tauchte der Name des Dorfes als «Villa Flascae», erstmals in den Chroniken auf. Es erlebte mehrere Brände und wurde während den Bündner Wirren 1622 auch in kriegerische Aktivitäten verwickelt. Im Laufe der letzten fünf Jahrzehnte entwickelte es sich von einem vorwiegend landwirtschaftlich geprägten Dorf zu einem über die Grenzen hinaus bekannten Weinbaudorf.
Mit Wakkerpreis ausgezeichnet
An Weinreben vorbei ging es weiter zur schmucken Kirche, in der nicht nur Gottesdienste abgehalten werden, sondern sich auch Fledermäuse gerne aufhalten. So versammeln sich in der Turmzwiebel jedes Jahr vom Frühling bis im Herbst rund 1000 Mausohrweibchen, um ihre Jungen auszutragen und aufzuziehen. Damit ist der Kirchturm von Fläsch Heimat einer der grössten Fledermauskolonien in der Schweiz. Doch nicht nur Fledermäuse vermehren sich hier gerne, auch die Einwohnerzahl von Fläsch ist in den letzten 50 Jahren um rund 150 Prozent gestiegen, erklärte uns Caroline Lampert auf witzige Weise. Damit es nach wie vor für die Bündner Herrschaft ein attraktives Dorf bleibt, das seinen historischen Ortskern bewahrt, braucht es innovative Ideen. So wurde dieser Ort im Jahr 2010 sogar mit dem Wakkerpreis für seine innovative Ortsplanung ausgezeichnet, was seither zahlreiche Architekt:innen und Architekturbegeisterte nach Fläsch lockt. Auch wenn die Architektur wirklich sehr spannend und überraschend anders ist, findet man in Fläsch neben den vielen Weingütern auch gut erhaltene Auenwälder und Biotope, welche Heimat für Amphibien und Reptilien sind.