Am Tag der offenen Tür im Kraftwerk Küblis konnten die grossen und kleinen Besucher:innen im Weiteren Elektromobilität hautnah bei einer Probefahrt erleben und mit Hilfe einer VR-Brille die Lehrberufe bei Repower kennenlernen. Auch konnten sie sich die Projektpläne des Zukunftsprojekt «Chlus» aus erster Hand erklären lassen oder Fragen an die Photovoltaik-Experten der Repower AG bezüglich der neuesten Trends bei der hauseigenen Solaranlage stellen.
Erfolgreicher Tag der offenen Tür im Bündemji


Vor 100 Jahren
Das Kraftwerk Küblis, eine der ersten grossen Hochdruckanlagen in Graubünden, wurde vor 100 Jahren im Auftrag der AG Bündner Kraftwerke gebaut. Durch die Einbeziehung des Schanielabachs in das Bauprojekt konnte am 7. November 1921 erstmals Einphasenenergie an die Rhätische Bahn abgegeben werden (Quelle: Conradin Clavout/Jürg Ragettli: «Die Kraftwerkbauten im Kanton Graubünden», 1991). 1922 wurde in der Zentrale der Vollbetrieb aufgenommen. Architekt der Kraftwerkzentrale in Küblis war der St. Moritzer Bauingenieur Nicolaus Hartmann. Er zeichnet unter anderem auch verantwortlich für die Kraftwerke Palü und Cavaglia, die sich ebenfalls im Besitz der Repower AG befinden. Der Kunsthistoriker Erwin Pöschel würdigte laut Clavout/Ragettli die sakrale Architektur der Kraftwerkzentrale in Küblis ausführlich. In Hartmanns Bau habe er Technik und eine Geisteshaltung zur Architektur und zur Natur verbunden gesehen, von der zum Beispiel auch die alten Burgen und Engadiner Häuser geprägt seien.

Neubeginn
Im Jahr 2000 hat sich die AG Bündner Kraftwerke mit den Kraftwerken Brusio und den Rhätischen Werken für Elektrizität in Thusis zur Rätia Energie mit Hauptsitz in Poschiavo zusammengeschlossen. Im November 2001 war die Konzession für die Prättigauer Kraftwerke nach 80 Jahren abgelaufen. Anlässlich der Neukonzessionierung nahm die Rätia Energie, wie in der bereits erwähnten Dokumentation zu lesen ist, die Arbeiten am Sanierungskonzept in Küblis in Angriff. Die Vorarbeiten dazu begannen bereits im Herbst 2004. Nachdem das gesamte Kraftwerk im März 2005 abgeschaltet war, wurde mit dessen Rückbau begonnen. Die sieben alten Maschinen wurden durch zwei neue Maschinengruppen mit je zwei Peltonturbinen und einem Generator ersetzt. Die Montage dieser beiden Maschinengruppen begann im August 2005. Die erste Maschinengruppe ging kurz vor Weihnachten 2005 in Betrieb, die zweite im Frühling 2006.