Der Wärmeverbund I, mit welchem in Schiers seit 25 Jahren unter anderem die Evangelische Mittelschule, das Bildungszentrum Palottis, das Oberstufenschulhaus und das Spital (Flury Stiftung) beheizt werden, ist eine Erfolgsgeschichte; nun soll diese mit dem Wärmeverbund II eine Fortsetzung finden. Die Bevölkerung hatte am Dienstagabend Gelegenheit, unter fachkundiger Führung vom bestehenden Wärmeverbund einen Augenschein zu nehmen und sich vom Projektteam der ABB Technikerschule über den Wärmeverbund II in Kenntnis setzen zu lassen.
Drei Interessensgruppen
Gemeindepräsident Ueli Thöny stellte eingangs der Informationen fest, dass es beim Wärmeverbund II darum geht, drei unterschiedliche Interessensgruppen möglichst kompatibel unter einen gemeinsamen Nenner zu bringen: Waldeigentümer/Forst als Rohstofflieferanten, den Betreiber sowie die Bezüger. Vorgestellt wurde das Projekt von Albina Zuta, Daniel Peterhans und Urs Kälin von der ABB Technikerschule. Die drei Studenten hatten im Rahmen ihrer Voruntersuchungen und Umfragen unter anderem festgestellt, dass in Schiers noch knapp 70 Prozent der Haushalte mit Öl beheizt werden und deshalb auch ein Grossteil der Befragten im Anschlussperimeter (Rücklauf 87 Prozent) einem Anschluss an das neue Wärmebundsystem offen gegenüberstehen und CO2-neutrales Heizen als wichtig erachten.
Drei Varianten
In ihrer Arbeit hatten die ABB-Studenten drei Varianten unter die Lupe genommen und dabei Variante 3 favorisiert (Holzkessel mit 1100 kW, Holzkessel/Warmwasser mit 200 kW, Ölkessel für Spitzenlast und als Sicherheitsbackup mit 2200 kW sowie PV-Anlage mit 46 kWp). Die Investitionskosten und Wärmegestehungskosten sind mit rund 8,34 Millionen Franken beziehungsweise 0.2029 CHF/kWh vergleichbar mit den übrigen Varianten. Mit dieser Variante könne die Gemeinde Schiers durch den Ersatz der bestehenden Ölheizungen in den nächsten 20 Jahren rund 18 000 Tonnen an CO2 einsparen und damit einen wichtigen Schritt in die Energiezukunft machen, stellten die Projektverfasser in ihren Ausführungen fest.