Es war eine spontane Aktion, die Solardays in den Fideriser Heubergen am letzten Samstag, 24. Juli 2021, zu besuchen. Das Wetter spielte morgens nicht mit. Der Event wurde telefonisch abgesagt. Doch dann, kurz vor 11 Uhr bekam ich ein Telefon, dass es doch noch genügend Sonnenschein gibt, um damit eine Pizza zu backen. Auf in die Heuberge!
Spieglein, Spieglein …
Eingebettet zwischen den Gipfeln liegt das Berghaus «Arflina», und davor steht ein riesiger Ofen mit lauter Spiegeln. «Das soll ein Ofen sein?», frage ich mich beim ersten Anblick. Doch nach kurzer Zeit wird sofort klar, wie einfach dieser Ofen funktioniert. Die Sonne scheint in die 29 Spiegel, diese wiederum lassen das Licht gebündelt in das Fenster des Ofens scheinen. Das Metall im Ofen heizt sich auf. Erstaunlich ist, dass sich die Sonnenenergie darin bis zu 600 Grad erhitzen kann. Mehr als genug, um eine Pizza zu backen.
Doch so heiss wird der Ofen heute nicht. Immer wieder tauchen ein paar Wölkchen am Himmel auf. «Nicht der perfekte Tag, um den Ofen in Betrieb zu nehmen», erzählt Judith Bernet, Co-Präsidentin des Vereins Solarstart. Nichts desto trotz belegen die hungrigen Kinder ihre Pizzas, die dann vom Koch in den heissen Ofen geschoben werden. Ungefähr 20 Minuten später stehen sie schon auf dem Tisch. Lecker und heiss. Der Käse tatsächlich geschmolzen – nur durch die Sonne. Die Gruppe geniesst die Pizza. Bei einem leckeren Stück Kuchen, Kaffee und Sirup für die Kids folgen weitere Infos über den Ofen. Dann gibts noch eine Art spielerisch gestaltetes Rätselheft für die Kinder, in dem sie nochmal nachlesen können, wie der Ofen funktioniert. Abschliessend würde noch ein lustiges Fimo-Backen auf dem Programm stehen. Doch die zunehmend dicken Regenwolken rauben den Kindern diesen Knetspass, da der Solarofen nur mit Sonnenstrahlen in Betrieb genommen werden kann. Um ihn «auszuschalten» werden lediglich die Spiegel nach unten geklappt, damit sich das Licht nicht mehr darin fängt.