Celina Niederhauser liebt es, auf den Ski zu stehen. «Dann kann ich abschalten und mich so richtig frei fühlen», erzählt die Jenazerin bei ihrem Besuch auf der P&H-Redaktion in Schiers. Die 15-Jährige hat ein klares Ziel vor Augen, 2023 will sie bei den 20ten Deaflympics – den olympischen Spielen für Menschen mit Hörbehinderung – in Kanada an den Start gehen. Dafür scheint ihr keine Anstrengung zu viel und auch kein Weg zu weit zu sein.
Ein Wahnsinnsgefühl
Celina Niederhauser ist als Tochter von gehörlosen Eltern auf die Welt gekommen. In Jenaz hat sie die Spielgruppe, den Kindergarten und die Primarschule besucht. «In der Schule stand mir in dieser Zeit eine Dolmetscherin zur Seite», sagt die Nachwuchs-Skirennfahrerin, die als erste Sprache die Gebärdensprache gelernt hat und seit vielen Jahren Trägerin eines Cochlea-Implantats (CI) ist. «Es war ein Wahnsinnsgefühl, als ich zum ersten Mal meine Umwelt hören konnte», erinnert sie sich. In der Oberstufe, das heisst vor zwei Jahren, hat sie die Schule gewechselt. Nach den Sommerferien beginnt ihr letztes Schuljahr im Landenhof, einem Zentrum für Gehörlose mit Internat im aargauischen Unterentfelden. Gern würde sie im nächsten Jahr eine Lehre als medizinische Praxisassistentin (MPA) oder als Fachfrau Gesundheit (FaGe) beginnen.