«Ursprung der Säumerrouten ist die Sbrinz-Route, auf der früher Handel betrieben wurde», sagt Reto Niggli. «Es gibt viele solcher bekannten Wege, die früher wichtig waren für den Import und Export von Waren. Beherrscht wurden diese von den Landesherren. Da es damals noch keine Strassen und Bahnen gab, entstanden eben diese Säumerrouten.»
Ab auf die Via Valtellina
Pflege der Tradition
Diese Wanderungen auf Säumerrouten hat der Fideriser vor drei Jahren ins Prättigau geholt. «Von Klosters bis nach Tirano führt die ‹Via Valtellina›. Auf dieser wurde früher vor allem der Wein transportiert.» Ziel sei es, diese Strecken zu pflegen und auch für Wanderer und Biker attraktiv zu machen, wie der Fideriser Reto Niggli erklärt. «Wir laufen die Route vom Prättigau über Davos, ins Engadin bis nach Tirano. Im Prinzip in die verkehrte Richtung.» Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer lassen die vollen Weinfässer von Rössern, Mauleseln und Eseln tragen. Gelaufen wird vom Samstag bis am Donnerstag. Normalerweise auch in traditionellen Kleidern, als wäre im Prättigau die Zeit still gestanden. «Zurück fahren wir dann alle am Freitag drauf mit dem Berninaexpress von der Rhätischen Bahn. Die Tiere kommen mit dem Lastwagen zurück. Ziel ist die Tradition zu pflegen und gleichzeitig aufzuzeigen, dass es in der Umgebung noch Geheimtipps zum Wandern gibt.» Die Säumerwanderungen ziehen beim Publikum. «Die Naturstrassen locken Wanderer aus der ganzen Schweiz an. Wir mussten in diesem Jahr sogar die Teilnehmerzahl begrenzen, da wir sonst völlig überrannt worden wären», so Niggli. Das naturverbundene Spektakel beginnt am Samstag ab 15 Uhr in Klosters beim Parkplatz Alte Eisbahn. Nach dem Umzug durchs Dorf gibt es ab 19 Uhr ein grosses öffentliches Säumerfest in Silvrettazelt, bei dem alle teilnehmen können.