Themen wie Respektlosigkeit, Anpassung, Verteuerung, Verdrängung, Einmischung und Überheblichkeit entsprechen gemäss den Aussagen in den Interviews weitgehend den vorhandenen Vorstellungen eines ländlichen Bewusstseins. Im touristischen Kontext wurden weitere Begriffe wie Romantisierung, Bereicherung, Wertschöpfung, Angebotszuwachs, Eingreifen und Ideenvielfalt aufgezeigt, welche sich neben dem Bewusstsein auch zu bestimmten Formen von Ablehnung entwickeln können. Aus den Gruppengesprächen ergaben sich die erwarteten klaren Wahrnehmungen zwischen Einheimischen und Touristen nicht in erwartetem Mass, was auf eine Brückenfunktion hinweist, welche der Tourismus in Bezug auf den Stadt-Land-Graben einnehmen kann.
Vergleiche zwischen Arosa und Pany
Die Gruppengespräche fanden in zwei Feriendestinationen statt, welche sich nicht nur durch ihre Lage und Grösse unterscheiden. Während in Arosa rund 25 Hotels und weit mehr als 100 Unterkünfte in der Parahotellerie Feriengäste beherbergen, steht im Ort Pany selbst kein Hotel zur Verfügung und bezüglich der Parahotellerie sind weniger als 40 Angebote zu verzeichnen. Und insbesondere im Winter steht in Pany neben Winterwanderwegen und Langlaufloipen zwar ein kleines, schönes, jedoch nur mit einem einzigen Skilift erschlossenes Pistenangebot zur Verfügung. Arosa bietet in Verbindung mit der Lenzerheide mehr als 220 km Skipisten an, erschlossen durch 8 Kabinenbahnen und 35 Skilifte. Die Tourismusintensität dieser beiden Orte unterscheidet sich aufgrund des stark unterschiedlichen Unterkunftsangebots und auch der Anteil der Beschäftigten im Dienstleistungssektor, wo auch der Tourismus hingehört, ist stark unterschiedlich (Arosa: 85%; Pany: 41%). Aus der Befragung der Gruppen geht hervor, dass rund drei Viertel der Gesprächsteilnehmenden angaben, aus dem Tourismus Einkommen zu generieren.