In Graubünden seien eher kleinstrukturierte Unternehmen angesiedelt, die aber dennoch ihre Nischenprodukte exportieren, sagte der Bündner Regierungspräsident und Volkswirtschaftsdirektor Marcus Caduff am Dienstag im Gespräch mit Keystone-SDA. Diese KMU hätten nicht die Möglichkeit und auch nicht den Wunsch, in die USA zu expandieren.
Deshalb seien dort negative Auswirkungen der angedrohten Zölle zu erwarten. Hier könnten Kurzarbeitsentschädigungen als Abfederungsmassnahme eingesetzt werden.
Auch der Tourismus dürfte im Bergkanton den Zollhammer zu spüren bekommen. Obwohl der Gästeanteil aus den USA nur der Fünftgrösste ist im Kanton, so ist dieser Teil in den letzten Jahren stark gewachsen, wie Caduff weiter erklärte.
Auf Verbündete innerhalb Europa setzen
Die grössten Gästegruppen hingegen stammen aus der Schweiz (zwei Drittel) und Deutschland (17 Prozent). Gerade im Tourismus sei man in Graubünden viel stärker von europäischen Gästen abhängig als von denen aus den USA, so der Regierungspräsident weiter.
Deshalb müsse man nun stärker auf die Verbündeten innerhalb Europas setzen und schauen, dass "geregelte Beziehungen" zustande kämen. Caduff warnte weiter davor, wegen den angedrohten Zöllen von 31 oder 32 Prozent in Panik zu verfallen und "jede heisse Luft, die ennet dem Atlantik rausgelassen wird zu kommentieren."