Einiges mehr als eine Stunde und «nur» zwei Darstellerinnen, kommt das gut? Und wie! Die Dramatik im Stück könnte nicht abwechslungsreicher sein.
Hitsch und seine zwei Pflegerinnen
Fränzi und Lorena, die zwei Spitex-Pflegerinnen, treffen auch an diesem Montagmorgen in der Wohnung des gut 90-jährigen Hitsch Müller ein, um sich um ihn zu kümmern. Allerdings, an diesem Wochenanfang ist alles anders. Es dauert eine Weile, bis den zwei Spitex-Frauen klar wird, was da los ist. Nun geht es drunter und drüber, nichts ist mehr so, wie es war. Eintracht und Zwiespalt wechseln sich nicht nur auf der Bühne, sondern auch im Tonfall, der Gemütslage und in der Lautstärke der Stimmen ab.
In der Zwickmühle
Die Ideen der beiden galoppieren wahrlich auf der Bühne umher. Wie sollen sie mit der neuen Situation umgehen. Hitsch hat keine Stimme mehr, kann sich nicht dazu äussern. Immerhin hat er endlich einmal bei der regelmässigen Pferdewette gewonnen. Nicht umsonst wird dieses Stück als «schwarze Komödie» bezeichnet. Nicht etwa, weil die Wand im Hintergrund schwarz gestrichen ist, aber weil immer wieder verwegene Situationen entstehen, welche in die Abgründe menschlichen Denkens und Verhaltens blicken lassen. Und dennoch findet eine Portion Komik immer wieder in die Aktualität zurück.
Ein kleines Team
Unter der Regie von Gian Rupf entstand auf der kleinen Bühne im Kellertheater im Rosengarten eine Produktion, welche nach vielen Irrungen und Wirrungen schliesslich ein gutes Ende findet. Unterstützt durch den Techniker Reto Müller unterhalten Denise Camenisch und Edith Janett in dieser skurrilen Geschichte. Und wo bleibt Hitsch Müller, um welchen sich das ganze auf und ab dreht? Er bleibt verborgen und geniesst wohl dort, wo er ist, das Musikstück von Frank Sinatra: «Fly me to the moon».