Eine erste Grussbotschaft kam per Video, der Präsident von Bio Grischun, Claudio Gregori, konnte aus gesundheitlichen Gründen nicht an der Versammlung teilnehmen. Weitere Grussworte richtete der neue Direktor vom Bildungszentrum Plantahof, Peter Vincenz, an die Anwesenden und stellte seinen Werdegang und seine Perspektiven auf den Biolandbau in Graubünden vor. Nach den Begrüssungsworten orientierte sich die Versammlung nach den Traktanden. Das Protokoll der Vorjahresversammlung war auf der Webseite aufgeschaltet und konnte im Voraus durchgesehen werden. Die Mitglieder des Vorstands stellten den Jahresbericht vor sowie die Aktivitäten des Vereins. Es ging unter anderem um den Antrag zur Wiederkäuerfütterung mit 10% Importspielraum, welcher im April 2024 an die Delegiertenversammlung der Bio Suisse gestellt und mit 36 Ja, 53 Nein und 8 Enthaltungen abgelehnt wurde. Weitere Themen, die Bio Grischun im vergangenen Jahr beschäftigten, waren zum einen das Jubiläum «20 Jahre Bio-Grischun-Preis», zu dessen Anlass ein Jubiläumsmagazin herausgebracht wurde, in welchem alle Nominierten und Preisträger der letzten 20 Jahre vorgestellt werden. Neben diversen Projekten zur Förderung des Biolandbaus in Graubünden ist der Verein in verschiedenen kantonalen und überkantonalen Gremien aktiv, sei es im Redaktionsteam des «Bündner Bauern», beim Projekt «Klimaneutrale Landwirtschaft in Graubünden» oder auch präsent vor Ort an Anlässen wie der Agrischa.
Minus durch unerwartete Ausgabe
Neben Betriebs-, Marketing- und Projektbeiträgen des Dachverbandes Bio Suisse sind die Mitgliederbeiträge die grösste finanzielle Stütze für Bio Grischun, betonte die Geschäftsführerin Jennifer Oppliger. Da die Mitgliederzahlen leicht rückläufig sind, hat der Verein im vergangenen Jahr eine Sparrunde eingeleitet und konnte sich somit einer schwarzen Null annähern. Da Bio Grischun jedoch unerwarteterweise eine rückwirkende Steuerveranlagung für die Jahre 2021, 2022 und 2023 erhalten hatte, kam es im Vereinsjahr 2024 zu Mehrausgaben, welche nicht budgetiert wurden, was ein Minus einfuhr. Für die zukünftigen Vereinsjahre wurde über eine Erhöhung des Mitgliederbeitrages abgestimmt. Dieser sollte von 80 auf 100 Franken erhöht werden, was mit einem grossen Mehr und gerade mal einer Gegenstimme angenommen wurde und dem Verein somit wieder etwas mehr Handlungsspielraum ermöglicht. Im Zuge der Statutenrevision wurde die neue Kategorie Kollektivmitglieder geschaffen, um Organisationen, welche die Ziele von Bio Grischun unterstützen, eine Stimme im Verein zu geben.
Jung und motiviert
Ursula Bapst-Brunner sass seit 2013 im Vorstand von Bio Grischun, war Kontrolleurin bei Bio Inspecta und pflegt ein grosses Bio-Netzwerk. Eine Frau, die den Bio-Gedanken lebt, reichte nun ihre Demission ein. Ein weiterer Rücktritt kam von Reto Viletta der seit 2021 im Vorstand von Bio Grischun sass, er vertrat das Engadin und die Südbündner Täler. Er richtete seine Worte an die anwesenden, jungen Vereinsmitglieder: «Lasst euch wählen, denn nur wer gehört wird, wird auch verstanden.» Und diese Gelegenheit packten zwei junge, motivierte Personen, sich einzubringen. Zum einen ist das Käthi Roffler-Mathis aus Pany, welche das Prättigau vertritt, und zum anderen Linard Martinelli aus Chaflur, Valsot, der die Region Engadin abdeckt. Die beiden wurden als neue Vorstandsmitglieder und Delegierte von Bio Grischun mit einem grossen Mehr gewählt. Auch die restlichen Vorstandsmitglieder, der Präsident und die beiden Vertreter der GPK wurden mit grossem Mehr wiedergewählt.