Der Standort Jenins bietet vom 7. bis 11. April rund 50 Schülerinnen und Schülern sowie Kindergartenkindern die Möglichkeit, den Wald als einzigartigen Lern- und Erlebnisraum zu entdecken. Martin Gredig, Schulhausvorsteher in Jenins, sagte: «Wir wollen den Kindern zeigen, dass der Wald weit mehr als eine Ansammlung von Bäumen ist. Er schützt uns vor Naturgefahren, liefert wertvolle Ressourcen und ist Lebensraum für zahlreiche Tiere.» Gemäss der Jeninser Kindergärtnerin Franziska Lerjen gewinnen die Kinder durch ihre aktive Mitarbeit im Wald nicht nur Wissen, sondern entwickeln eine emotionale Bindung zur Natur. Die Projektwoche wird begleitet von erfahrenen Fachleuten aus Forstwirtschaft, Jagd und Pädagogik. So wird den Kindern die vielfältige Funktion des Waldes und dessen Bedeutung für Mensch und Natur aus verschiedenen Perspektiven nähergebracht.
Lernen durch Erleben und Mitgestalten
Wie Martin Gredig ausführte, werden die Kinder in vier altersdurchmischte Gruppen aufgeteilt und durchlaufen täglich verschiedene interaktive Stationen. Und zwar zwei am Vormittag und eine am Nachmittag. Dabei wird praktisch und aktiv gearbeitet. So erleben die Kinder den Wald hautnah und erwerben gleichzeitig spielerisch Wissen über nachhaltige Waldwirtschaft, Schutzwald, Erholungswirkung, Tierwelt und Holzverarbeitung.
Experten als Begleiter
Begleitet wird die Projektwoche von Forstwirtschaftsmeister und Waldpädagoge Günter Dünser. Er wird den Kindern die Themen Waldpflege, Schutzwaldverbauung und eine spannende «Forstolympiade» näherbringen. Als weitere Fachkräfte unterstützen das Projekt mit speziellen Stationen Johannes Jakob (Amt für Wald und Naturgefahren GR); er wird Funktionen und Nutzen des Waldes aufzeigen. Der Revierförster Manuel Hasler wird das Baumfällen eindrücklich demonstrieren. Marco Hassler (Gemeindearbeiter) gibt Einblick in die Arbeitsprozesse einer Sägerei. Edi Rietberger vom Jägerverein bringt den Kindern die Wildtiere näher und wie man ihre Spuren erkennt. Alt Revierförster Hans Bantli zeigt die Jeninser Grenzen auf und macht die Kinder mit den Flurnamen vertraut. Das Jeninser Lehrpersonenteam fördert das Umweltbewusstsein ganz praxisorientiert, indem eine gemeinsame Flurbereinigung durchgeführt wird.
Für die Zukunft des Waldes
Der Abschluss der Projektwoche am Freitag, 11. April, steht ganz im Zeichen der Nachhaltigkeit. Am Vormittag werden die Kinder bei einer Aufforstungsaktion mit zukunftstauglichen Baumarten mitmachen. Als Zielsetzung werden die Schule und der Kindergarten diesen Waldabschnitt in Zukunft selber betreuen. So übernehmen die Kinder langfristig Verantwortung für die Natur.
Abschluss mit Spielnachmittag im Wald
Zum Abschluss sind alle Eltern, Helfer und Gemeindevertreter zu einem gemeinsamen Mittagessen eingeladen. Dabei werden die Kinder ihre Erlebnisse und Ergebnisse der Projektwoche präsentieren. Anschliessend können sich die Kinder am Spass- und Spielnachmittag nach Belieben austoben. Im Wald nutzen sie automatisch all ihre Sinne. Kinder riechen das Laub und die Fichten, sie hören die Vögel zwitschern, sie sehen kleinste Lebewesen und Blumen und fühlen den Waldboden und den Tannenzapfen in ihrer Hand. Sie ertasten auch die Rinde am Baumstamm oder an heruntergefallenen Ästen und lassen Ameisen oder Käfer über ihre Hand laufen. So wird der Wald für Kinder zu einer wahren Sinnesreise. Damit die Projektwoche schon bald realisiert werden kann, brauchte es gemäss Martin Gredig vom Schulverband Bündner Herrschaft rund ein Jahr Vorbereitungszeit.