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08.02.2025

Die Maschine mit Positivem füttern

Bild: unsplash
Ich hatte es mir so sehnlichst gewünscht, dass viele Menschen den Vorsatz fassen, wieder normaler miteinander umzugehen. Doch wenn ich lese, was in den sogenannten «sozialen» Medien abgeht, merke ich, dass es wohl leider nur ein Wunsch bleiben wird. Doch die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.

In den vergangenen Wochen war ich oft mitten im Auge des Sturms und der Buhmann. Ob als Journalist, Redaktionsleiter oder auch als Verleger. Innert weniger Wochen stand ich in der Kritik, weil ich unbeliebte, aber notwendige Entscheidungen traf. Doch trotz all der Häme und den teils übergriffigen Kommentaren online habe ich für mich gelernt, dass ein Sturm immer so gross ist, wie man ihn werden lässt. Ich für meinen Teil habe mich entschieden, den Ball flach zu behalten, den Sturm ins Wasserglas zu packen und ihn zu verschliessen. Einmal ganz klar seine Haltung zu kommunizieren, genügt völlig. Wer dann aber auf das Spiel einsteigt und immer das letzte Wort haben muss, schaukelt das Ganze hoch und wird irgendwann vom Sturm mitgerissen. Es ist gar nicht notwendig, auf jegliche Kommentare einzusteigen, denn die Gegenseite wartet nur auf Reaktionen. Vieles im Internet ist nur Schall und Rauch. Wenn morgen das Internet ausgeschaltet werden würde, würde viel Hass auf einmal verschwinden. Auch wenn mich dieser Gedanke auf den ersten Blick schön anmutet, er wird leider nicht eintreffen. Deshalb ist es wichtiger denn je, mit Bedacht online auf Angriffe zu reagieren und selber versuchen, die Maschine mit positiven Gedanken zu füttern. Ich habe beispielsweise angefangen, jeden Tag ein Gedicht zu schreiben und es ins Internet zu stellen. Das einerseits als literarische Herausforderung und andererseits probiere ich damit den Menschen Mut zu machen, auf ihre Herzen zu hören und ihren Träumen zu folgen. Denn das Leben ist verdammt kurz und es wäre doch schade, wenn man die begrenzte eigene Energie nicht sich selber, sondern für hassdurchtränkte Diskussionen im Internet einsetzt. Finden Sie nicht auch?

Christian Imhof