Radio Alpin Grischa AG erfülle die Konzessionsvoraussetzungen nicht, heisst es in einer Mitteilung des Bundesverwaltungsgerichts vom Donnerstag. Deshalb erhalte die Südostschweiz Radio AG die Konzession für das Versorgungsgebiet «Südostschweiz – Glarus» bis 2034. Mit dem endgültigen Entscheid endet auch ein öffentliches Hin und Her zwischen der Familie Lebrument und Roger Schawinski. Dieses hatte am 11. Januar 2024 begonnen, als das Eidgenössischen Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) die Konzession für ein Lokalradio überraschend an die Radio Alpin AG von Roger Schawinski und Stefan Bühler vergeben hatte. Gegen diesen Entscheid reichte die Südostschweiz Radio AG Beschwerde beim Bundesverwaltungsgericht ein.
Ein Volontär zu viel
Wie es in der Begründung vom Bundesgericht heisst, sei die Voraussetzungen für eine Konzession, dass die Arbeitsbedingungen der Branche eingehalten würden. Dazu gehört, dass unter anderem das Programm grösstenteils von qualifiziertem und ausgebildetem Personal gestaltet werden müsse. Die Parteien seien sich einig, dass die Radio Alpin Grischa AG gemäss dem Konzessionsgesuch das «Mindestverhältnis der ausgebildeten zu den auszubildenden Programmschaffenden» nicht erfüllen würde. Konkret wird in der Musterkonzession ein Verhältnis von mindestens 3 zu 1 verlangt. Damit seien die Konzessionsvoraussetzungen nicht gegeben, so das Bundesverwaltungsgericht. Dieser Mangel wirke sich auf die Qualität des Radioprogramms aus. In einer ersten Reaktion schreibt die Radio Alpin Grischa AG am Donnerstag von einem «Skandalurteil». Allein weil das Gesuch entgegen den Vorgaben einen einzigen Volontär zu viel vorgesehen habe, sei die Konzession nicht gewährt worden. Dabei sei schriftlich angekündigt worden, diesen marginalen Punkt zu korrigieren. Mit dem Entscheid werde das Monopol einer Firma und einer Familie in einem ganzen Landesteil auf viele weitere Jahre zementiert. Das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts ist abschliessend und kann nicht beim Bundesgericht angefochten werden.
«Die Emotionen waren überwältigend»
Während im Gebäude beim Bahnhof City West momentan die Faust im Sack gemacht wird, sei die Erleichterung im Medienhaus kaum in Worte zu fassen, sagt Verwaltungsratspräsident Silvio Lebrument. «Die Reaktionen aus der Bevölkerung sowie von den Teams von Somedia waren schlicht überwältigend. Unser Dank gilt denn auch den vielen Einheimischen, Gästen und dem Radioteam, die uns in dieser herausfordernden Zeit mit ihrer Unterstützung den Rücken gestärkt haben.» Es sei ein immenser Druck, der bei der Belegschaft abgefallen sei. Lange sei die Zukunft nämlich ungewiss gewesen. «Nachdem wir gestern Morgen Gewissheit hatten, flossen Freudentränen und wir lagen uns in den Armen.» Am Nachmittag sei der besondere Moment mit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Medienhaus gefeiert worden. «Die Emotionen waren überwältigend. Es war ein Erlebnis, wie ich es noch nie zuvor erfahren habe.»