Sie sei in einem sehr medienaffinen Haushalt aufgewachsen, sagt Corina Egli-Thöny. «Bei uns zuhause wurde immer die Zeitung gelesen und die Nachrichtensendungen im TV fand ich auch schon früh spannend.» Neben der Freude an Neuigkeiten aus aller Welt habe sie auch sonst schon früh der «Gwunder» gepackt. «Ich war ein sehr neugieriges Kind und an vielen Themen interessiert, vor allem auch was andere Länder und Kulturen betraf.»
Kein Lampenfieber spürbar
Doch nur die journalistische Neugier alleine trieb sie nicht in die Medien. Schon in der Schulzeit habe sie bemerkt, dass sie im Gegensatz zu vielen Gleichaltrigen kein Problem damit hatte, vor Leute zu stehen und einen Vortrag zu halten. «Im Gegenteil, es hat mir sogar Spass gemacht. Im Gymnasium durfte ich einmal eine grössere Präsentation vor einem vollen Saal machen, welche mir sehr gut in Erinnerung geblieben ist.» Dieser sei ein bisschen ein Aha-Erlebnis gewesen, wie sie lächelnd erklärt. «Ich glaube, da habe ich das erste Mal gemerkt, dass daraus auch ein Job werden könnte.» Um vor Publikum oder vor einer Kamera die richtige Wirkung zu erreichen, brauche es vor allem Authentizität, sagt die Journalistin. «Wer eine Rolle spielt, wird schnell entlarvt. Zudem ist es auch wichtig, sich selbst nicht zu ernst zu nehmen, sondern viel mehr das Gegenüber.» Doch auch wenn das jetzt sehr ernst klingt, ein gewisses Mass an Humor und Schlagfertigkeit seien Eigenschaften, die auch als Moderatorin immer helfen können.
Jede Nachricht beginnt im Kleinen
Die Moderatorin Corina Egli-Thöny ist inzwischen weit über die Kantonsgrenzen hinaus bekannt für ihren breiten Prättigauer Dialekt. Die Begeisterung, die ihr inzwischen entgegengebracht wird, musste sie sich aber über Jahre erarbeiten. «In Chur oder auch Zürich stiess ich mit meinem Dialekt oft auf fragende Gesichter und wurde für meine Sprache teilweise belächelt.» Das habe sie aber nicht vom Weg abgebracht. «Es hat mich nur darin bestärkt, meinem Dialekt treu zu bleiben. Denn Sprache ist für mich Kultur, Heimat und Wurzeln.» Bei den regionalen Medien sei es zudem erfreulicherweise ein Pluspunkt, da es ja ein Ziel sei, das ganze Gebiet abzudecken, mit allen wunderbaren Dialekten, die vorhanden seien. Mit ihrer unverkennbaren Art und Dem-sich-selber-treu-Bleiben hat es Egli-Thöny weit gebracht. Das Feuer für ihren Beruf hat sie dabei nie verloren. «Als Journalistin und Moderatorin lernt man gefühlt jeden Tag neue Menschen kennen und das macht mir immer noch grossen Spass.» Es gebe wenige Berufsgattungen, in denen man fast täglich die Möglichkeit erhalte, als Mensch zu wachsen, wie im Journalismus. «Es erweitert den eigenen Horizont und man erhält den Zugang zu Dingen, die einem vielleicht zu Beginn noch weit weg erscheinen. Zudem liebe ich auch den Lokaljournalismus.» Dieser wird laut ihr teilweise unterschätzt. «Aber er ist grundsätzlich sehr wichtig für unsere Demokratie, denn jede Nachricht beginnt im Kleinen. Und am Ende sollten wir wissen, was vor der eigenen Haustüre geschieht, um ein funktionierendes Zusammenleben gestalten zu können