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«Was lange währt, wird endlich gut»

Mit dem Spatenstich wurde die Neugestaltung des Dorfplatzes Igis feierlich in Angriff genommen.
Mit dem Spatenstich wurde die Neugestaltung des Dorfplatzes Igis feierlich in Angriff genommen. Bild: E. Felix
Am vergangenen Mittwoch lud Hansjörg Gujan, Präsident der Bürgergemeinde Landquart, zum Spatenstich am Dorfplatz Igis ein. Der Bereich ums Rathaus wird neu gestaltet. Zusätzlich wird ein Mehrfamilienhaus realisiert. Im Igiser Dorfzentrum werden dann 70 öffentliche Parkplätze zur Verfügung stehen. Im Juni 2026 wird die neue Begegnungszone mit einem Volksfest eingeweiht.

Die Idee zum Projekt Dorfplatz Igis wurde Anfang 2018 im Bürgerrat geboren. «Wir haben uns ausgetauscht und Projektideen diskutiert. Danach folgte Anfang Mai 2019 die erste Bausitzung mit Gemeindevertretern», blickte Gujan in seiner Ansprache zurück. Dass man in Igis gewillt war, Nägel mit Köpfen zu machen, zeigt das zielstrebige Vorgehen. Denn knapp einen Monat später war mit Daniel Tomaschett schon der erste Planer dabei. Gegen Ende September 2019 trat Daniel Florin als privater Investor des Mehrfamilienhauses der Kommission bei. «Damals ging man noch von einem Baustart im Herbst 2020 aus», sagte Gujan.

Erstens kommt es anders …

Der Fahrplan wurde jedoch jäh gebremst mit dem Beizug des Bauberaters der Gemeinde. So mussten erst wichtige Entscheide getroffen werden, das ursprüngliche Projekt musste teilweise abgeändert werden. «Im Dezember 2019 hiess es dann: erst die Nutzungsplanänderung und dann das Baugesuch», so Gujan. Somit war mit einer Baustartverzögerung von einem Jahr zu rechnen.

Quartierplanverfahren gefordert

«Die Baueingabe konnte noch nicht erfolgen, da es leider nach der Genehmigung der Nutzungsplanänderung plötzlich hiess: ‹Jetzt müsst ihr noch zusätzlich ein Quartierplanverfahren durchlaufen›», so Gujan. Daraus folgte wieder eine Verzögerung von mindestens einem Jahr. In der Zwischenzeit kam die Corona-Pandemie und alles lief auf halbmast. «Bei der Quartierplanausarbeitung wurden die Pläne und die Kosten überarbeitet, und leider fiel diese Überarbeitung negativ aus», so Gujan. Dies hatte zur Folge, dass das Projekt aus Kostengründen redimensioniert werden musste.

Nur 51 statt 63 Parkplätze in der Tiefgarage

So können von den ursprünglich geplanten 38 öffentlichen Parkplätzen nur deren 35 realisiert werden. Im privaten Bereich wurden es von den geplanten 25 gar nur deren 16. «Nichtsdestotrotz freuen wir uns heute, sieben Jahre nach der Ideenfindung den Spatenstich in Angriff zu nehmen», sagte Gujan. Der Präsident bedankte sich vor allem bei Bürgern von Landquart, welche die Idee von Anfang an unterstützt hatten. Ebenso der Stimmbevölkerung von Landquart, die sich in den Gemeindeabstimmungen für das Projekt aussprach und so den Gemeindebeitrag von einer Million Franken freigab. «Und natürlich danke ich allen Nachbarn für ihr Entgegenkommen mit der Zusage der Näher- und Unterbaurechte», so Gujan. Seiner grossen Wertschätzung gab er auch der Familie Florin gegenüber Ausdruck. «Ihr Einstieg ins Projekt ermöglichte es uns, so gemeinsam einen schönen Dorfplatz Igis gestalten zu können.»

Visualisierung: Ansicht von der Unterdorfstrasse aus gesehen. Bild: E. Felix

Mehrfamilienhaus und Tiefgarage

Das Grundstück der neuen Überbauung mit einem Mehrfamilienhaus liegt inmitten des alten Dorfkerns und grenzt im Norden an die Hirschengasse und im Süden an die Unterdorfstrasse. Durch die Gliederung der Baukörper und die direkte Anbindung der Bauten an die beiden Dorfstrassen wird einerseits die bestehende Bebauungsstruktur weitergeführt und andererseits gegen Südwesten ein grosszügiger, für die Bewohner nutzbarer Aussenbereich verschiedenster Nutzung realisiert. Die drei von der Unterdorfstrasse erschlossenen Neubauvolumen werden über eine Erschliessungszone miteinander verbunden. Das eigenständige Haus an der Unterdorfstrasse beinhaltet im Erdgeschoss gegen Norden teilweise die Einfahrtsrampe zur unterirdischen Einstellhalle.

Gesamtkosten von rund 6.5 Mio. Franken

Der Lead des Projekts «Neugestaltung des Dorfplatzes Igis» liegt bei der Bürgergemeinde, die bereits zu einem früheren Zeitpunkt der Projektverfolgung zugestimmt und die Gesamtkosten von knapp 6.5 Millionen Franken (5.5 Mio. Fr. Bürgergemeinde und 1 Mio. Fr. politische Gemeinde) freigegeben hat. Auf dem Dorfplatz entsteht eine Begegnungszone mit Musikpavillon inkl. Infrastruktur, Sitzgelegenheiten und drei fixen Spielefeldern. Die mobile Bepflanzung und die Bestuhlung können bei Bedarf vollständig weggeräumt und z. B. Platz für ein Zelt mit bis zu 500 Personen geschaffen werden. Der Platz soll multifunktional nutzbar sein.

Volksfest im Juni 2026

In Igis hatte man sich einst für schmale Strassen entschieden. Dass diese Strukturen für den Dorfcharakter unbedingt erhalten bleiben, war den Verantwortlichen wichtig. So werden sämtliche Fassaden an der Unterdorfstrasse entsprechend gestaltet. Die neue Begegnungszone im Bereich des Rathauses soll im Juni 2026 – sofern die Realisierung zeitlich plangemäss fortgeführt werden kann – mit einem Volksfest für die Einwohnerinnen und Einwohner von Igis eingeweiht werden.

Bürgergemeindepräsident Hansjörg Gujan (rechts) mit Gemeindepräsident Andreas Thöny. Bild: E. Felix
Ernesto Felix