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Rückblick mit Weitblick

Roth ist nicht nur Gemeindepräsident von Klosters, sondern auch Präsident der Region Prättigau/Davos.
Roth ist nicht nur Gemeindepräsident von Klosters, sondern auch Präsident der Region Prättigau/Davos. Bild: zVg
Im Endjahres-Interview mit dem Gemeindepräsidenten von Klosters, Hansueli Roth, welcher nun seit vier Jahren im Amt ist, kamen neben den allgemeinen Fragen auch spezifisch Themen im Zusammenhang mit der «Energiestadt Klosters» zur Sprache.

Roth übernahm das Amt aus einer eher unruhigeren Zeit heraus und wurde von verschiedenen Seiten her angefragt, ob er diese Aufgabe übernehmen würde. Klosters ist seit seiner Geburt seine Heimat, weshalb er gar nicht anders konnte, als sich dafür zu engagieren, dieses «Schifflein» wieder in geordnete Bahnen zu lenken.

Was war und was kommt

Seit dem letzten grösseren Gespräch mit dem Klosterser ­Gemeindepräsidenten Hansueli Roth ist in seiner Gemeinde einiges geschehen. Nach den offenen Fragen zu Beginn seiner Amtszeit, mit der Schulschliessung in Saas und der angeordneten Administrativuntersuchung bezüglich Mittelverwendung und Personalproblemen, betont Roth, dass mittlerweile wieder Ruhe eingekehrt sei. Die Unterstufe wird wieder in Saas unterrichtet und Massnahmen zur Verbesserung innerhalb der Gemeindeführung sind umgesetzt. In der jüngeren Vergangenheit wurden die Verfassung und das Baugesetz total revidiert und sogar der Steuerfuss konnte gesenkt werden. Im Infrastrukturbereich gehören die Schutzverbauungen Gruobenwald, der Umbau des Bahnhofs Klosters-Dorf, die Solaranlage auf Madrisa und natürlich die deutliche Zustimmung des Souveräns zur Umnutzung des leer stehenden Schulhauses zu den herausragenden Ereignissen. Inzwischen ist die Zentrumsplanung so weit fortgeschritten, dass im kommenden Jahr darüber abgestimmt werden kann. Daneben stehen in naher Zukunft erhebliche Investitionen zur Einschränkung der Naturgefahren an. Und ebenfalls ganz oben auf der Prioritätenliste steht die Schaffung von Wohnraum für Einheimische.

Bild: A. Badrutt

Klosters hat weiteres Potenzial

Hansueli Roth meint: «Klosters ist eine wunderbare Gemeinde. Wir können uns die Investitionen leisten und sind sehr attraktiv für Gäste und Einheimische.» Mit den vorhandenen Projekten und Vorhaben sind die Verantwortlichen bestrebt, Klosters als konkurrenzfähigen Tourismusort zu erhalten. Bezüglich des Labels «Energiestadt Klosters» machte die Gemeinde grosse Fortschritte und bestand die Nachprüfung 2024 mit Bravour. Mit dem Bau der alpinen Grossanlage «Madrisa Solar» wird ein weiterer Schritt hin zur Energieversorgung der Gemeinde, insbesondere auch für die Wintermonate, gemacht. Um die gesteckten Ziele bezüglich Klimaneutralität zu erreichen, sind auch alle Privaten aufgefordert, mitzumachen. Hier kann die Gemeinde mit gutem Beispiel vorangehen. Roth meint dazu: «Hier bin ich optimistisch, dass wir trotz dem hohen Zweitwohnungsanteil, welcher die Statistik negativ beeinflusst, dennoch eine positive Entwicklung erreichen.»

Wünsche für die Zukunft

Der Klosterser Gemeindepräsident wünscht den Bewohner:innen sowie für die Gemeinde alles Gute, insbesondere die Verschonung von schlimmen Naturereignissen. Dabei erinnert er an die Unwetterereignisse 2005, welche sich nächstes Jahr zum zwanzigsten Mal jähren. Trotz aller baulichen und organisatorischen Massnahmen seien solche Ereignisse nie auszuschliessen. Mit solchen Bildern vor Augen seien viele der Alltagsprobleme nur noch halb so gross. Als Präsident des Regionalausschusses der Region Prättigau/Davos will er sich weiterhin für die wichtige und gute Zusammenarbeit innerhalb der Gemeinden der Region starkmachen. Und zu guter Letzt blickt Hansueli Roth über die Gemeindegrenzen hinaus. Er erhofft sich friedlichere Zeiten und dass die in kriegerische Konflikte investierte Energie in friedensfördernde Taten einfliesst.

P. Müller