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Küblis
14.12.2024

So klein war das Licht nun auch wieder nicht

Wohlklang aus jungen Kehlen.
Wohlklang aus jungen Kehlen. Bild: P. Müller
Unter dem Titel «As chleis Liacht im Duchla» lud die Oberstufe Mittelprättigau zum Konzert. Mit Gospels und Spirituals wussten sie eine grosse Besucherschar anzulocken.

Eine erste Kostprobe aus dem Liederrepertoire war bereits am vergangenen Donnerstag zu geniessen, anlässlich des Adventsfensters und der offiziellen Eröffnung des Schulpavillons in Küblis. Nun an diesem Samstagabend war die Kirche mehr als voll besetzt, alle vorhandenen Stühle wurden herbeigetragen.

Das Ende am Anfang

Der Oberstufenlehrer Peter Kamber, dankte allen Besucher:innen für ihr Kommen. Besonderen Dank aber sprach er den Jugendlichen aus, welche zu diesem festlichen Konzertabend luden. Auch wenn so oft über die Jugend von heute, verallgemeinernd, geschimpft wird, so war in der Kübliser Kirche das pure Gegenteil zu sehen und insbesondere zu hören. Der Lehrer meinte, dass er von vielen Kollegen an anderen Schulen gehört habe: «Mit Oberstufenschülern singen – vergiss es; das ist nur verschwendete Zeit!» Die rund siebzig Jugendlichen lehrten einem etwas anderes. Kamber meinte sogar, dass er gar nicht alle habe berücksichtigen können, welche gerne einen Solopart übernommen hätten.

Sie zaubern festliche Stimmung herbei. Bild: P. Müller

Traditionell, rassig und besinnlich

Das Programm kündete Gospel-Songs und Spirituals an. Aber was wäre Advent und Weihnachten ohne die Klassiker «O du Fröhliche» und «Stille Nacht», welche vor gut 200 Jahren zum ersten Mal gesungen wurden. Ersterer war in einer Klavierversion mit Gitarrenbegleitung zu hören und der zweite Klassiker wurde von den Schüler:innen in feiner Intonation zwischen den englischen Liedtexten gesungen. Mit mitreissendem Rhythmus und sehr variantenreich gestaltet, boten die Jugendlichen bekannte Melodien aus der Gospel- und Spirituals-Musik an. Diese Musik stammt aus der christlichen afro-amerikanischen Szene und war oft musikalischer Ausdruck von Sklaven. Auf der Basis der Spirituals entstanden Anfang des 20. Jahrhunderts zusammen mit Elementen aus dem Jazz und Blues die Gospel-Songs. Beide Liedgattungen gehören auch heute noch zur Kirchenmusik afro-amerikanischer Gemeinden. So wurden diese Lieder von den Jugendlichen mit grosser Begeisterung vorgetragen und wohl einiges dazu beigetragen hat ihr Lehrer mit seinem mitreissenden Klavierspiel und mit den dezenten Takten des Schlagzeugers. Begeisternd die Solis, nicht nur von den Mädchen, sondern auch von den Knaben. Die Besucher:innen dankten es mit Szenenapplaus. Aber auch einige traditionelle Weihnachtslieder, nicht zuletzt auch im Dialekt, wurden vorgetragen. Bei einigen Liedern waren die Gäste zum Mitsingen eingeladen, was ehe scheu gelang. Dies war auch nicht verwunderlich, denn nur allzu gerne hörte man den frischen, frohen und glasklaren Stimmen der Jugendlichen zu, welche das breitgefächerte Repertoire mit Bravour bewältigten.

Sie haben nichts verpasst

Eigentlich haben Sie ja schon etwas verpasst. Jedoch – andererseits haben Sie Glück! Nachdem das Konzert am vergangenen Montag in Conters nochmals zu hören war, bietet sich am Freitag, 13. Dezember, um 19.30 Uhr in der Kirche Luzein und am Samstag, 14. Dezember, ebenfalls um 19.30 Uhr in der Kirche St. Antönien nochmals die Gelegenheit, dieses wirklich beeindruckende Konzert zu geniessen und in vorweihnachtliche Stimmung zu geraten.

P. Müller