Im Gespräch mit dem Gesamtleiter, Daniel Wartenweiler, und der Medienverantwortlichen, Bettina Bieler, wollte P&H erfahren, wo die Stiftung heute steht und wohin die Reise gehen soll.
Ein Blick zurück
Mitten im Ersten Weltkrieg entdeckte die Heilsarmeeoffizierin Babette Rupflin-Bernhard in einem düsteren Hauseingang in Chur eine Mutter mit ihrer kleinen Tochter in grösster Verzweiflung. Aus dieser Not heraus gründeten Emil und Babette Rupflin das erste Kinderheim in Felsberg. Es kamen laufend weitere Heime dazu, bis sich daraus ein ganzes Netzwerk von Kinderheimen entwickelte, teilweise mit angegliederten Schul- und Landwirtschaftsbetrieben.
Aufgrund des zunehmenden Mangels an professionellem Fachpersonal erfolgte Mitte der Sechzigerjahre die Gründung der Höheren Fachschule für Sozialpädagogik (HFS Zizers). Später erfolgte eine starke Diversifizierung der pädagogischen Arbeit mit ambulanten Angeboten. Dadurch wurde die Stiftung zu einer wichtigen Institution im Bereich der pädagogischen Arbeit – weit über ihre Grenzen hinaus.
Vor 20 Jahren leitete die Stiftung eine umfassende Neuausrichtung in eine moderne Sozialunternehmung ein. Die bisherige Lebens-, Glaubens- und Arbeitsgemeinschaft mit einem diakonischen Entlöhnungsmodell und lebenslänglicher Verpfründung der Mitarbeitenden wurde Geschichte. Die christliche Grundausrichtung, festgehalten in einer Charta, blieb jedoch unverändert.
Mit der kritischen Aufarbeitung ihrer eigenen Geschichte der sozialpädagogischen Arbeit, welche jedoch dem damaligen gesellschaftlichen Verständnis entsprach, wurden schweizweit Massstäbe im Umgang mit der Vergangenheitsbewältigung gesetzt.