Mangelnde Umsatzzahlen, hohe Personalkosten, anstehende Investitionen. Für viele Dorfläden stehen grosse Herausforderungen an, bei manchen droht gar die Schliessung.
Der Dorfladen als Treffpunkt
In den meisten Fällen wollen die Einheimischen jedoch den Dorfladen nicht einfach so aufgeben. Denn dieser ist oft nicht nur die letzte Verkaufsstelle von Gütern des täglichen Bedarfs, er ist Treffpunkt und hat einen hohen sozialen Stellenwert. Kommt hinzu, dass im Zeichen der fortschreitenden, landesweiten Schliessung von Poststellen, der Dorfladen zumeist auch zur Postagentur wird und so eine neue Funktion übernimmt.
Damit Dorfläden für die Zukunft überlebensfähig sind, stehen oft grössere Investitionen an und neue, nachhaltige Geschäftsmodelle sind gefragt. War früher Bargeld die einzige und selbstverständliche Zahlungsmethode wird heute überwiegend auf elektronischem Weg bezahlt. Und mit dieser Zahlmethode einher geht auch die gesellschaftliche Entwicklung hin zur Individualisierung und zunehmenden Entfremdung – dies zumindest im städtischen Umfeld.
Entwicklungen für die Zukunft
Die Verantwortlichen von Dorfläden setzen immer mehr auf digitale Konzepte wie beispielsweise elektronische Kassen- und Zutrittssysteme, um die Personal- und Unterhaltskosten möglichst tief zu halten. Dabei werden sie von der Schweizer Berghilfe unterstützt – in bisher 21 Dorfläden im Berggebiet in den letzten vier Jahren mit über 500’000 Franken. «Wir merken, dass immer mehr Dorfläden auf digitale Geschäftsmodelle umsteigen», sagt Beatrice Zanella, Leiterin Projekte und Partnerschaften bei der Schweizer Berghilfe. «Andererseits stellen wir erfreut fest, dass die Verantwortlichen ihre Erfahrungswerte untereinander teilen und sich gegenseitig unterstützen», fügt sie an.
In den vergangenen zehn Jahren hat die Schweizer Berghilfe insgesamt 79 Dorfläden im Berggebiet mit rund 2,5 Millionen Franken unterstützt. Dass nun alle Dorfläden im Berggebiet vollständig auf Digitalisierung setzen ist nicht notwendig. Entscheidend ist, dass die Dorfläden von der Bevölkerung mitgetragen und als Ort für den Einkauf und Treffpunkt erhalten und attraktiv bleiben. Ohne treue Kund:innen nützt auch jedes noch so gute Geschäftsmodell nämlich nichts.
Kanton
21.11.2024
Dorfläden setzen vermehrt auf Digitalisierung
Freundlich und übersichtlich präsentiert sich der Volg Fideris nach der Erneuerung.
Bild:
M. Kobald
Es ist kein Geheimnis - Dorfläden stehen unter Druck, insbesondere in Berggebieten. Um überlebensfähig zu bleiben, braucht es innovative Ideen und teilweise auch grosse Investitionen.