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«Viele fühlen sich rundum berührt»

Bild: zVg
Menschen zu unterstützen ist Marion Bernardini ein Anliegen. Aus diesem Grund hat sich die Mastrilserin dem Shiatsu verschrieben, welches sie schon seit frühster Jugend begleite, unterstütze und fasziniere. «Es ist für mich etwas Einzigartiges, weil es den Menschen nicht isoliert, sondern in seiner Gesamtheit von Körper, Geist und Seele betrachtet.»

«Die meisten kommen aktuell über eine Weiterempfehlung oder weil sie mich im Internet finden und mal etwas anderes ausprobieren möchten», sagt Marion Bernardini. Doch es dürfe nicht so verstanden werden, dass sie bei Menschen, die in ihre Praxis kämen, die letzte Anlaufstelle sei, weil alles andere nicht funktioniert habe. «Ich behandle beispielsweise Burnout-Patienten, die von Psychologen zugewiesen werden. Dies mit der Idee, die eigene Körperwahrnehmung wieder zu stärken und dadurch sich und seine Bedürfnisse erneut zu spüren. Und so nicht zuletzt wieder neue Kräfte zu entwickeln.» Andere Patienten, die Bernardini zu ihrer Kundschaft zählt, schätzten, dass die Behandlung am bekleideten Körper stattfindet. « Ich massiere, respektive stimuliere durch die Bekleidung Akupunkturpunkte mit den Fingern, den Händen sowie Armen und löse damit unter anderem Energieblockaden. Der Kunde gelangt während der Behandlung in eine wohlige Entspannung.»

Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser
Durch die Tiefenentspannung können laut Bernardini Muskeln und das vegetative Nervensystem beruhigt werden. Dank dieser Entspannung komme sie besser an die knöcherne Struktur heran, die das Grundgerüst unseres Wesens darstelle. «Ist unser Knochengerüst nicht optimal unterwegs, kann es die Muskeln nicht halten. Konsequenz daraus ist, dass wir uns nicht mehr richtig bewegen können und so schliesslich Schmerzen oder Krankheiten entstehen.» Die gesamte Anschauung des Klienten sei sehr zentral. Um dies zu erreichen, brauche es normalerweise ein paar Sitzungen, in denen eruiert werde, was derjenigen Person guttue und was man an den Bewegungs- und Verhaltungsmustern ändern könne. «Grob erklärt, kommen die Leute zu mir und bei einem Vorgespräch erfahre ich, was die Klientin oder den Klienten beschäftigt, welche körperlichen Symptome oder alltägliche Schwierigkeiten vorhanden sind und was sie oder er sich von der Behandlung erhofft. Das Wissen über die fünf Wandlungsphasen (Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser) sind für mich schliesslich die Wegweiser, um einen Menschen zu unterstützen und die Shiatsu Behandlung gestalten zu können.» Auch wenn es bis hier ein wenig nach «Gschpürschmi/Fühlschmi» klingt, hat Shiatsu eine Jahrhundertlange Tradition, welche auf alter chinesischer Medizin basiere. Heute bekannt als TCM. «Dank TCM und den fünf Wandlungsphasen kann ich ein Bild des energetischen Zustands des Klienten erfassen und dort Harmonie ins System reinbringen, wo es nötig ist.» Man könne sich das Gleichgewicht gut so vorstellen, wie das allseits bekannte «Yin und Yang», welches zur gleichen Lehre gehöre. «Ich jedoch sage immer, total im Gleichgewicht dürfen die Elemente nicht sein, weil sonst die Individualität verloren geht. «Viele sagen, ich fühle mich nach einer Behandlung völlig entspannt und rundum berührt.» Die Behandlung sei bei jedem Menschen sehr individuell, doch die Ziele seien die selben.  

Der ganze Mensch ist wichtig
Ihre Klientel sei breit gestreut. «Es sind Kinder mit Herausforderungen beim Heranwachsen oder in der Schule. Dann sind es Erwachsene nach Operationen. Ältere Personen, die Mühe mit dem Gleichgewicht haben. Menschen mit Rückenschmerzen, Verdauungsbeschwerden oder vielem mehr. Es gibt beim Shiatsu eigentlich nicht den klassischen Patienten.» Es gehe immer darum, was der Mensch im Moment gerade brauche, um sich gesund und in seiner Haut wohlzufühlen. Dies könne Entspannung, aber auch Aktivierung sein. Bernardini hat sich vor gut zwölf Jahren der Therapieform verschrieben. Ursprünglich habe sie Kosmetikerin gelernt, was sie leidenschaftlich gerne gemacht habe. «Bald merkte ich aber, dass mich nicht nur äussere Schönheit interessiert, sondern der ganze Mensch und ich eine tiefergehende Arbeit suche. Weshalb ich dann die Ausbildung zum Shiatsu Therapeuten absolviert habe.» Vieles hänge zusammen und, dass der Körper einfach alles mitmache, werde von vielen als selbstverständlich wahrgenommen. «Der Körper ist ein zentraler Teil von uns. Knochen, Bänder, Sehnen, Muskeln, Organe und vieles mehr muss aufeinander abgestimmt sein.» Jeder Körperbereich, der einem weh tue, wolle einem auch etwas sagen. «Das bedeutet nicht, dass man bei einem Schmerz gleich sein ganzes Leben auf den Kopf stellen muss…  Es lohnt sich aber einem Schmerz im Körper bewusst etwas Zeit zu schenken. Vielleicht wünscht sich ein schmerzender Rücken beispielsweise, dass er mehr gedehnt wird oder man kleine Yogaübungen in den Alltag einfliessen lässt. Die können auch nur zwei Minuten dauern. Bereits kleine, gezielte und bewusste Aktivitäten können einen grossen Unterschied ausmachen» Dem eigenen Körper Sorge tragen, das sei wichtig, denn man habe ja nur den einen. Mehr Informationen zu Marion Bernardinis Praxis in Landquart finden Sie unter www.shiatsuerleben.ch.

Christian Imhof