Der Verein «Pro Schuders» ging 2003 aus dem Verein zur «Erhaltung der Schule Schuders» hervor, der dem Hauptzweck diente, die Schule in Schuders zu erhalten. Da die letzte Klasse vor inzwischen 21 Jahren in Schuders die Schulbank drückte, habe es eine Umbenennung des Vereins und neue Ziele gebraucht. Gemäss den neuen Statuten, die an der Hauptversammlung 2023 beschlossen wurden, bezweckt der Verein a) die Förderung und Erhaltung einer lebendigen Dorfgemeinschaft in Schuders durch Veranstaltungen und Projekte verschiedenster Art b) die Weiterentwicklung und Förderung der Einwohnerzahl in Schuders und c) die Förderung und Erhaltung der Schuderser Infrastruktur. Als Verein Pro Schuders besitzen wir beispielsweise ein Pistenfahrzeug, welches dafür sorgt, dass wir den Gästen einen Winterwander- und Schlittelweg auf das Maiensäss hinauf anbieten können im Sinne eines sanften Tourismus’».
Über 30 sollten es bleiben
Die neuen Statuten haben es in sich und seien, auch wenn sie erst gerade geändert wurden, natürlich schon über 20 Jahre in Kraft, sagt der jetzige Präsident Markus Hitz. «Wir setzten uns zur Erhaltung und Förderung einer lebendigen Dorfgemeinschaft ein.» Zum Jahresprogramm gehöre unter anderem, dass man sich mit den Vertretern der Gemeinde treffe. «Es geht dabei darum, sich auszutauschen über Infrastrukturprojekte. Wir sprechen dann über Wegprojekte, wie den kürzlich eröffneten Sagenweg, ein öffentliches WC in Schuders, eine mögliche Abwasserentsorgung vom Maiensäss. Ein wichtiges Thema sind auch Parkplätze vor dem Dorf, denn wir erleben sowohl im Sommer als auch im Winter, dass wenn Besucher raufkommen, Schuders recht oft verstellt ist.» Dass man mit dem Auto zum Weiler auf 1272 Metern über Meer fahren kann, liegt daran, dass in Schuders heute immer noch 31 Personen das ganze Jahr leben und deshalb die Strasse vom Kanton unterhalten wird. «Ein wichtiges Projekt der Gemeinde Schiers und vom Verein Pro Schuders ist es deshalb, die ständige Wohnbevölkerung in Schuders unbedingt zu erhalten damit der Kanton auch weiterhin die Strasse nach Schuders aus der Kantonskasse finanziert. Die Gemeinde Schiers hat dem Verein Pro Schuders immer wieder die Aufgabe gegeben, bei dieser Thematik Lösungen zu präsentieren. In Graubünden gibt es eben die Regelung, dass mindestens 30 Personen das ganze Jahr in einem Ort wohnen sollten, damit es eine Kantonsstrasse bleibt. Sollte die Gemeinde Schiers den Strassenunterhalt nach Schuders übernehmen müssen, wäre es ein sehr unglückliches Szenario für den Steuerfuss von Schiers.» Es bleibe die Hoffnung, dass auch in Zukunft 30 Leute oder mehr in Schuders ihr neues Zuhause finden werden. «Gerade seit Corona arbeiten vermehrt Leute im Homeoffice und müssen nur noch ein, zwei Mal in der Woche ins Büro. Für solche modernen Arbeitsmodelle ist ein Wohnsitz in Schuders optimal für naturverbundene Leute, die gerne etwas abseits wohnen und die Berge lieben. Voraussetzung wäre, dass die Swisscom in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Schiers eine noch schnellere Internetverbindung anbieten würde.»
Schuders feiert ein Dorffest am 17.August 2024
Was zudem zu den Tätigkeiten des Vereins gehört, sind unterschiedliche kulturelle Anlässe. Der Verein «Pro Schuders» hat in den vergangenen Jahren jeweils mit dem Bergfrühlingsmarkt auf sich und das in der Höhe entstehende Handwerk aufmerksam gemacht. Dieser fand normalerweise Anfangs Juni statt. In diesem Jahr ist aber eine grössere Geschichte geplant, nämlich das Schuderserfest. «Am 17. August machen wir ein Dorffest, bei dem es tagsüber einen Bergmarkt (wie der bekannte Bergfrühlingsmarkt) gibt mit Unterhaltung und Spielen, einem Festzelt und Musik bis in die Nacht hinein. Ein Shuttlebus-Betrieb soll möglichst viele Gäste transportieren, damit nicht zu viele mit den Privatautos hochfahren. Damit wollen wir aufzeigen, dass es Schuders immer noch gibt und es noch lebt. Wir sind schliesslich nicht einfach nur ein lästiges Anhängsel.» Diese Werbeaktion könnte vielleicht sogar wieder junge Familien auf den Berg locken, ein Projekt, welches Markus Hitz und dem Verein Pro Schuders sehr am Herzen liegt. «Wir müssen schauen, dass wir am Schluss nicht nur eine Ferienhaussiedlung mit Zweitwohnungen sind. Eine Problematik ist, dass Liegenschaften und Maiensässe oft an diejenigen gehen, die am meisten dafür bezahlen, was dazu führt, dass einem Dorf das ganzjährige Leben entweicht. Dort wollen wir gegensteuern und zeigen, dass Schuders eine Zukunft hat.»