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Freizeit
13.07.2024

Vertrauen – gehen wir Mal vom Bestmöglichen aus

Bild: zVg
Ist es nicht so, dass wir immer vom Worstcase Szenario ausgehen? Der Partner zieht sich seit einiger Zeit zurück, er wird sich sicherlich trennen und ich stehe als Alleinerziehende Mutter da. Das Prüfungsthema ist so schwierig, ich werde sicherlich durch die Prüfung durchfallen. Meine Freundin geht für drei Monate auf Reise, sie wird sicherlich total verändert zurückkommen. Wer weiss ob wir dann noch zusammenpassen. Weitere Gedanken wären: Ich werde nie den perfekten Partner/die perfekte Partnerin finden. Ich werde nie eine Wohnung finden, die ich mir leisten kann und die zu mir passt. Ich werde nie genug Geld haben um mir dies oder jenes zur leisten.

Erst glauben, dann erleben
Wenn man sich etwas nicht einmal vorstellen kann, wie soll es dann in der Wirklichkeit realisiert werden? «Wer nicht wagt, der nicht gewinnt» ist ein tolles Sprichwort, doch ich möchte es zu «Wer nicht glaubt, der nicht gewinnt» ändern. Wir müssen zuerst an unsere Traumvorstellung glauben, damit sie geschehen kann. Profisportler haben heutzutage unzählige Mentaltrainer um ihren Kopf fitter zu machen. Der Kopf entscheidet auf der letzten Runde eines 5000m Laufs das Rennen. Körperlich kaputt, das sind sowieso alle. Es geht nur noch darum, wer am meisten an den Sieg glaubt.

Was hindert uns daran, zu glauben?
Zunächst einmal möchte ich klarstellen, was ich mir «glauben» meine. Ich meine damit nicht den Glauben an einen Gott. Für mich bedeutet das Wort «glauben» in diesem Kontext, dass man sich Ziele und Träume vorstellen kann und an dessen Realisierung glaubt. Dies fällt uns oft nicht leicht. In uns tragen wir nämlich die Angst, enttäuscht zu werden, wenn ein Traum dann doch nicht in Erfüllung geht. Deshalb lieber nicht allzu grosse Erwartungen haben. Des Weiteren habe ich das Gefühl, dass wir diesbezüglich grundsätzlich negativ eingestellt sind. «Das geschieht vielleicht bei anderen durch Zufall, doch bei mir sicherlich nicht.» So sind wir nun endlich beim Hauptthema meines Beitrages angelangt: Vertrauen.

Vertrauen
Statt zu vertrauen, dass das Leben das Beste für uns bereit hält, gehen wir immer von den schlimmst möglichen Ausgängen einer Situation aus. Wer sagt denn, dass alles schlimm werden muss? Es könnte doch auch perfekt herauskommen. Ich glaube wir müssen die Angst überwinden, ab und zu kurzfristig enttäuscht zu werden. Oft sieht man auch erst im Nachhinein den Nutzen einer Situation. Vielleicht war eine Trennung sehr schmerzhaft, doch nur dadurch konnte man den Traumpartner/die Traumpartnerin kennenlernen. Zu Beginn sieht vieles erst einmal schlimm aus, doch im Nachhinein erst zeigt sich der Nutzen. Selbst wenn man einfach nur stark geworden ist durch eine grosse Herausforderung, ist es im Nachhinein vielleicht doch das Beste gewesen, was einem passieren konnte – meist durch die Folgen, die dadurch entstehen. Durch Herausforderungen entstehen neue Freundschaften, man gewinnt an Stärke oder es hilft einem später im Leben einmal.

Wir dürfen also durchaus vertrauen, dass das Leben Wunderbares für uns bereithält, auch wenn es zunächst einige Herausforderungen zu meistern gilt. Es geht nämlich nicht darum, was wir im ersten Moment für gut und schlecht halten, es geht darum, was dabei herauskommt und was wir dabei lernen.

Emilia Schwarz