Mehrere Unwetter in der Schweiz sorgten in den letzten Tagen für Schlagzeilen. Die Region Prättigau-Herrschaft und Fünf Dörfer kam diesbezüglich insgesamt glimpflich davon. Grössere Schäden – und vor allem Personenschäden – blieben glücklicherweise aus. Am stärksten betroffen war in den letzten Tagen offenbar die Stadtgemeinde Maienfeld. Dort trat im Gleggtobel die Lochrüfe über die Ufer und verschüttete im Raum «Enderlinstein» eine Forststrasse, einen Brunnen und Teile eines Wasserreservoirs sowie mehrere Brunnenstuben.
Vorübergehend Mischbetrieb
Laut Sandro Schneider, Brunnenmeister der Stadt Maienfeld, war unter anderem das Wasserreservoir beim Enderlinstein betroffen. Der Zugang sei teilweise verschüttet und verschlammt sowie mit Bachwasser gefüllt gewesen. Aufgrund der Wassertrübungen habe man die Maienfelder Wasserversorgung vorübergehend auf Mischbetrieb mit Grundwasser umgestellt. Seit dem Wochenende erfolge die Versorgung wieder ausschliesslich mit Quellwasser. Diesbezüglich stehe in Maienfeld glücklicherweise eine grosse Auswahl und derzeit auch Menge zur Verfügung. Betroffen waren laut Schneider auch einige Brunnenstuben im Bereich Lochrüfe. Diese werde man jetzt reinigen und überprüfen. Die Steuerungsanlage des Reservoirs sei durch den Vorfall unversehrt geblieben.
Auch Enderlinhütte betroffen
Ebenfalls beschädigt wurde die Wasserversorgung der Enderlinhütte (SAC). Wie der Hüttenwart Chläus Saxer auf Anfrage bestätigte, sei die Wasserleitung durch einen Murgang auseinandergerissen worden. Er selber sei zu diesem Zeitpunkt in der Hütte gewesen und habe plötzlich ein dumpfes Grollen gehört, das sie fast wie ein «Erdbeben» angefühlt habe. Nach einem Augenschein im Tobel habe er den Schaden dann sofort entdeckt. Inzwischen sei die Wasserzufuhr mit einer provisorischen und 25 Meter langen Hänge-Leitung über das Tobel bereits wieder instandgesetzt worden. Laut Saxer ist die Enderlinhütte nach der temporären Schliessung ab nächstem Freitag wieder geöffnet und bewartet. Der Hüttenwart weist bei dieser Gelegenheit zudem darauf hin, dass die Enderlinhütte vom Kanton neu als «Sommerhütte» deklariert worden sei und künftig im Winter geschlossen bleiben müsse.