Jürg Kappeler begrüsste die geladenen Gäste, die Mitglieder der GPK und als Vertreter der Revisionsstelle Hans Martin Meuli sowie die Medienvertreter. Anwesend waren vom Abfallbewirtschaftungs-Verband Mittelbünden der Präsident Christian Theus und Geschäftsführer Silvio Kunfermann, seitens Regiun Surselva Geschäftsführer Roger Tuor sowie von der Standortgemeinde Trimmis Vize-Gemeindepräsident Nicola Stocker und Cecilia Manetsch. Im Speziellen begrüsste Jürg Kappeler die Mitglieder der Eignerkommission, bei welcher der Churer Stadtpräsident Urs Marti den Vorsitz hat.
Wahlen der GEVAG-Organe für die Amtsperiode 2025-2028
Die Eignerversammlung stand ganz im Zeichen der Wahlen der Organe für die Amtsperiode 2025 bis 2028. Für weitere vier Jahre bestätigt wurde Präsident Jürg Kappeler aus Chur, Vizepräsident Simi Valär aus Davos Dorf und die Verwaltungsräte Johannes Berry aus Grüsch, Franziska Knüsel aus Vaz/Obervaz und Livio Zanetti aus Landquart. Auf die regionale Vertretung im Verwaltungsrat wird grossen Wert gelegt. Für den scheidenden Verwaltungsrat Martin Butzerin aus dem Schanfigg wurde als Nachfolger Pascal Jenny aus Arosa gewählt.
Als Mitglied der GPK für weitere vier Jahre bestätigt wurden Reto Keller aus Davos Platz und Stefan Nigg aus Chur. Da GPK-Präsident Rainer Good aus Chur seine Demission auf Ende 2024 erklärt hat, wurde neu als Mitglied Stefan Joos aus Landquart gewählt. Die GPK konstituiert sich selbst. Infolge Standortschliessung der PricewaterhouseCoopers AG (PwC) in Chur musste die Revisionsstelle neu besetzt werden. Gewählt wurde die RRT AG aus Chur.
Geschäftsbericht 2023
Die GEVAG schliesst im Jahre 2023 mit einem Unternehmensergebnis von CHF 25'546 ab. Der Verwaltungsrat beantragte, diesen Gewinn als Vortrag auf die neue Rechnung zu nehmen.
Insgesamt wurden 110'413 Tonnen Abfälle angeliefert. Aus dem Verbrennungsprozess konnten in Form von Fernwärme und Prozessdampf an den Endkunden rund 85.3 GWh thermische Energie geliefert und rund 40.1 GWh elektrische Energie in das Stromnetz eingespiesen werden.
Zu den Finanzzahlen wurde berichtet, dass der Betriebsertrag zum Vorjahr um CHF 2.8 Mio. tiefer ist. Dazu beigetragen haben die gegenüber dem Vorjahr gefallenen Verkaufspreise für elektrische Energie.
Die Gesamtinvestitionssumme betrug im 2023 rund CHF 23.3 Millionen, die auch Kosten für den Ausbau der Fernwärmenetze enthielt. Die Bilanzsumme erhöhte sich um CHF 13.14 Millionen auf neu CHF 117.05 Millionen. Die Eigenkapitalquote ist mit 48% immer noch sehr hoch, liegt jedoch unter dem Vorjahreswert von 54%.
Der Verwaltungsrat hat entschieden, dass den Trägergemeinden für die Verzinsung des Dotationskapitals insgesamt CHF 100'000 ausbezahlt wird.
Der Geschäftsbericht als auch die Jahresrechnung wurden einstimmig genehmigt und den Organen die Décharge erteilt.
Projektinformationen zu einzelnen Investitionen
Schlackenaufbereitung
Das Umbauprojekt, mit einem Investitionsumfang von CHF 17.70 Mio. für die neuen Anlagenkomponenten zum Schlackentrockenaustrag und dazugehörigen Logistikbauten, neigt sich dem Ende zu. Notwendig wurde dieses Projekt, da die neue Verordnung über die Vermeidung und die Entsorgung von Abfällen (VVEA) eine erweiterte Metallrückgewinnung vorsieht, mit entsprechend tiefen Restmetallgrenzwerten. Die Schlacke wird neu trocken anstelle nass aus den Öfen ausgetragen und zentral in einer Grossaufbereitungsanlage in Hinwil (ZH) bei der ZAV Recycling AG effizient aufbereitet.
Der neue Schlackenbunker ist von der Autobahn her mit einer grossen roten Flamme erkennbar. Der Einbau der technischen Anlagen ist zum grössten Teil abgeschlossen und ging von der Bauphase in den Betrieb über. Der Investitionskredit wird voraussichtlich rund CHF 1 Mio. weniger beansprucht.
Deponiebau
Das Bauprojekt mit einem Investitionsumfang von CHF 18.84 Mio. befindet sich im Zeitplan. Im Frühjahr 2024 wurde mit der Abdichtung der Flanke und der Deponiesohle begonnen. Mittlerweile wurde auch das Sickerwasserfassungsgebäude erstellt. Das Deponievolumen wird 285'000 m3 umfassen. Dank der Zusammenarbeit mit der Region Surselva, welche 5'000 Tonnen Schlacke pro Jahr übernimmt, ist die Betriebszeit der Schlackendeponie Cazis Nord für rund 30-35 Jahre gesichert. Die Inbetriebnahme ist auf Herbst 2024 geplant.
Anlagenoptimierung
Bei der Anlagenoptimierung wird ein Wärmetauscher im Kaminstrang eingebaut, der die Temperatur im Reingas von 150°C auf 85°C absenkt. Dies führt zu einer thermischen Leistungsentnahme von 2.7 MW, welche in die Fernwärmenetze eingespiesen werden kann. Die Arbeiten neigen sich dem Ende zu und werden Ende Sommer 2024 abgeschlossen sein.
Leistungssteigerung
Die verschiedenen Ertüchtigungs- und Umbauarbeiten beider Ofenlinien, welche die Leistung der KVA um 20% erhöht, konnten Ende Mai 2024 abgeschlossen werden.