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Kultur
06.05.2024

Musik nicht gleich Musik

Bild: zVg
Aus welchem Grund ist unser Lieblingslied unser Lieblingslied? Ist es die Melodie? Der Text? Der Rhythmus? Die Person? Die Kombination von all diesen Punkten? Gar nicht so einfach zu sagen! Da fehlt noch etwas. Für mich ist die Energie, die ein Lied uns vermittelt, der ausschlaggebende Punkt, ob ich es mag oder nicht. Dafür muss ich den Text nicht unbedingt verstehen. Und der Klang alleine würde auch nichts ausmachen, denn das wären dann ja nur irgendwelche fremden Laute. Meiner Meinung nach hat jedes Lied einen eigenen «Vibe», wie ich es nennen würde.

Kantikonzert in der Klosterkirche Pfäfers

Wie jedes Jahr führt der Chor der Kanti Sargans ein kleines Konzert auf. Dieses Mal ging es um das Thema «Sunrise». Viele der Lieder waren mir unbekannt, einige sogar in Latein – diese verstand ich nicht einmal. Und trotzdem war ich total begeistert. Die Kirche, Pfäfers, der Chor, die Instrumente, die Stimmen – alles passte zusammen. Der Raum war erfüllt von einer ganz speziellen Energie oder wie man es eben gerne nennen möchte. Das Schwierige beim Musizieren ist glaub ich nicht, alle Töne zu treffen, Emotionen zu zeigen und eine einwandfreie Performance abzulegen. Schwierig ist es eher, das auch rüberzubringen. Damit das, was man aussendet, auch so beim Publikum ankommt. Diese Brücke zwischen Musik und den Zuhörer*innen zu bilden, das macht meiner Meinung nach ein gutes Musikstück aus. Ich nenne es Energie, da «Überbrückung» etwas zu mechanisch klingt.

Musik verbindet

Traurig, fröhlich, enttäuscht, glücklich, verliebt, wütend, gelangweilt – zu jeder Emotion finden wir passende Musik. Manche bezeichnen Musik als ihre Therapie, was ich irgendwie auch nachvollziehen kann. Wenn man ein Lied passend zu der momentanen Gefühlslage hört, dann identifiziert man sich doch irgendwie damit. Sei es mit dem Künstler, der Melodie oder dem Text – man fühlt sich verstanden. Nicht alleine. Ich bin der Meinung, dass Musik die Menschen miteinander verbindet. Es entsteht eine Verbindung zwischen den Musizierenden, wenn sie gemeinsam etwas Musikalisches erschaffen, doch genau so auch zwischen den Musizierenden und den Zuhörern.

Musik nicht gleich Musik

Nun funktioniert es doch aber auch, dass man sich nach einem fröhlichen Lied gleich besser fühlt. Man kann die eigene Stimmung ändern, wenn man Musik hört.

Ein zweiter Punkt ist das Konzert. Ich kann durchaus selbst bestätigen, das ein Konzert immer etwas anderes ist als das Lied nur auf Spotify zu hören. Die Fans, das vor-Ort-sein, die Aufregung – all das kann die Energie eines Liedes komplett verändern (positiv natürlich). Ein Lied ist also nicht einfach gleich ein Lied, es kommt darauf an, wo, wann, wie, mit wem, mit welchen Emotionen und mit welchem Hintergrund man ein Lied hört.

Musik und der Mensch

Fakt ist, dass Musik uns Menschen schon seit langem begleitet. Schon die Urvölker musizierten. Musik und der Mensch kann man nicht voneinander trennen. Wenn es nicht wichtig für uns wäre, dann hätten wir es schon lange aufgegeben.

Emilia Schwarz