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Malans
24.04.2024

Diese Typen sind wirklich nicht ganz sauber

Bild: Peter Müller
Mitte November letzten Jahres berichteten wir in dieser Zeitung über das Anfeuern des Kohlemeilers oberhalb von Malans. Vor einer Woche war es nun soweit – nach zwei Schlechtwetter-Wochen war der Verkohlungsprozess abgeschlossen und nun war auch der Meiler soweit abgekühlt, dass die Kohle geerntet werden konnte.

Bei strahlendem Sonnenschein war die Gruppe der Unentwegten vom Köhlerverein Malans dabei, die rund vier Tonnen Holzkohle zu ernten. Zufriedene, russverschmierte Gesichter – sie spotteten und meinten, sie seien halt alle nicht ganz sauber – schaufelten die Kohlestücke in die Schubkarren für die Aussortierung und das Abpacken in Säcke.

Schweisstreibende Handarbeit
Eifrige Hände waren gefragt und schon bald glänzten die ersten Schweissperlen auf der Stirn. Zusammen mit dem allgegenwärtigen Kohlestaub färbten sich die Gesichter zunehmend dunkel und strahlende Augen blitzten daraus hervor. Schubkarre um Schubkarre wurde zum Vorsortieren auf einem Sieb gerollt und vier fleissige Hände sorgten dafür, dass nur gut verkohlte Stücke auf das Förderband gelangten. Über ein Rüttelsieb kollerte die Holzkohle in eine Kiste, welche zur Waage getragen wurde. Acht Kilogramm sollen in einen Sack abgefüllt werden und der Präsident des Vereins persönlich sorgte mit einem Schieber dafür, dass das kostbare Gut auch im Sack landete. Mit einem Draht verschlossen, landeten die Säcke auf dem Anhänger und kurz nach Mittag wurde die erste Fuhre von 280 Säcken mit Bündner Holzkohle zum Forsthof hinunter gekarrt.

Endspurt und Saubermachen
Schon bald waren die letzten Säcke abgefüllt und die feinen Anteile im Löschi-Bunker deponiert. Diese Löschi wird dann zum Abdecken des nächsten Meilers im Herbst wieder verwendet; mit dabei sicherlich auch noch einige fünfhundert Jahre alte Stücke des ursprünglichen Materials, welches sich die Malanser für den Start im Jahr 2019 bei der Kartause Ittingen im Kanton Thurgau beschafften. Nun wurde der Köhlerplatz fein säuberlich aufgeräumt, die Gerätschaften gereinigt und verstaut und auch die Säcke mit den kleinen Stücken für den späteren Abtransport bereitgestellt.

Interessant zu erfahren, dass Armin Kohler, der Vizepräsident des Vereins, einen Teil dieser Kleinpartikel auf seinem Hof in der Schweinezucht verwendet. Er legt dieses Material für die Tiere zum Fressen aus und weiss, dass diese, nach erstem Zögern, ganz wild auf dieses besondere Futter sind. Und da Kohle bekanntlich ja einige reinigende und antibiotische Wirkung hat, kann er auf sonst übliche Futterzugaben verzichten.

Nun kommt die Kohle unter die Leute
Am Samstag, 27. April findet in Malans der inzwischen traditionelle Kohlenverkaufstag statt. Dort gibt es wieder echte Bündner Holzkohle. Als «Holzgotta» oder «Holzgötti» besteht nun die Gelegenheit sich seine Kohlensäcke reservieren zu können – oder einfach, zwischen elf und sechzehn Uhr zum Forsthof in Malans bei der Älplibahn gehen und sich einen oder mehrere der 400 abgefüllten Säcke mit bestem, verkohltem Buchenholz sichern. Für das leibliche Wohl sorgt eine Festwirtschaft und die Typen, welche die Kohle geerntet haben, sind sicher auch wieder sauber.

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