Das gab es noch nie: Das Sechseläuten musste zwar auch schon abgesagt werden, etwa wegen der Corona-Pandemie. Doch 2024 verhindern Sturmböen den Höhepunkt des grossen Fests. Die Organisatoren haben entschieden, den Böögg aus Sicherheitsgründen nicht anzuzünden. Schade für alle Besucherinnen und Besucher, die den ganzen Nachmittag auf das Spektakel gewartet haben. Immerhin durften sie trotzdem zusehen, wie die Reitergruppen der Zünfte um den Scheiterhaufen galoppierten.
Ein kleiner Trost: Ob Sonnenanbeter oder Winter-Fan – der Böögg ist kein kompetentes Wetter-Orakel. Gemäss dem Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie (Meteo Schweiz) halten die am Sechseläuten gemachten Prognosen einer klimatologischen Prüfung nicht stand. «Die Brennzeit hängt vielmehr vom Aufbau des Scheiterhaufens, der Feuchtigkeit des verwendeten Holzes und dem jeweiligen Wetter am Tag des Sechseläutens ab», schreibt Meteo Schweiz in einem Beitrag auf seiner Website. Nicht zuletzt entscheide die Menge der eingesetzten Brandbeschleuniger. Will heissen: Der Böögg taugt nicht als Wetterfrosch.
Keine Ahnung: Böögg liegt selten richtig
Auf «SRF 1» und «Tele Züri» gibt es heute Montag nur ein Thema – das Zürcher Sechseläuten. Doch im Mittelpunkt stehen für die neutralen Zuschauerinnen und Zuschauer nicht die rund 3500 «Zoifter», sondern der zu gross geratene, mit Knallkörpern gefüllte Schneemann auf dem Scheiterhaufen. Denn laut Volksglaube ist er ein Schwergewicht in Sachen Wetterprognosen. Und die Zürcherinnen und Zürcher (ach was, die Schweizerinnen und Schweizer) wissen: Je schneller der Kopf des Bööggs explodiert, desto schöner wird der Sommer.