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Schweiz
15.04.2024

Keine Böögg-Verbrennung: Der Wind ist Schuld

Dieses Jahr durfte der Böögg nicht explodieren.  (Archivbild)
Dieses Jahr durfte der Böögg nicht explodieren. (Archivbild) Bild: Bastian Bernhard
Je schneller der Kopf des übergrossen Schneemanns explodiert, desto schöner wird der Sommer: Gemeint ist natürlich der Böögg. Doch weil es zu windig ist, darf er nicht angezündet werden.

Das gab es noch nie: Das Sechseläuten musste zwar auch schon abgesagt werden, etwa wegen der Corona-Pandemie. Doch 2024 verhindern Sturmböen den Höhepunkt des grossen Fests. Die Organisatoren haben entschieden, den Böögg aus Sicherheitsgründen nicht anzuzünden. Schade für alle Besucherinnen und Besucher, die den ganzen Nachmittag auf das Spektakel gewartet haben. Immerhin durften sie trotzdem zusehen, wie die Reitergruppen der Zünfte um den Scheiterhaufen galoppierten.

Ein kleiner Trost: Ob Sonnenanbeter oder Winter-Fan – der Böögg ist kein kompetentes Wetter-Orakel. Gemäss dem Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie (Meteo Schweiz) halten die am Sechseläuten gemachten Prognosen einer klimatologischen Prüfung nicht stand. «Die Brennzeit hängt vielmehr vom Aufbau des Scheiterhaufens, der Feuchtigkeit des verwendeten Holzes und dem jeweiligen Wetter am Tag des Sechseläutens ab», schreibt Meteo Schweiz in einem Beitrag auf seiner Website. Nicht zuletzt entscheide die Menge der eingesetzten Brandbeschleuniger. Will heissen: Der Böögg taugt nicht als Wetterfrosch.

Keine Ahnung: Böögg liegt selten richtig

Auf «SRF 1» und «Tele Züri» gibt es heute Montag nur ein Thema – das Zürcher Sechseläuten. Doch im Mittelpunkt stehen für die neutralen Zuschauerinnen und Zuschauer nicht die rund 3500 «Zoifter», sondern der zu gross geratene, mit Knallkörpern gefüllte Schneemann auf dem Scheiterhaufen. Denn laut Volksglaube ist er ein Schwergewicht in Sachen Wetterprognosen. Und die Zürcherinnen und Zürcher (ach was, die Schweizerinnen und Schweizer) wissen: Je schneller der Kopf des Bööggs explodiert, desto schöner wird der Sommer. 

 

Pascal Turin/Zürich24