Seit mehreren Jahren arbeiten die Geschäftsführenden Sara Wiesendanger und Henrik Vetsch an einer Vision für die Heuberge. Mit den wärmeren Wintern schmilzt nicht nur der Schnee des Schlittelweges, sondern auch ein wichtiges Standbein des bisherigen Geschäftsmodells der Fideriser Heuberge dahin, welches stark auf Wintertourismus ausgerichtet war. Deshalb sind Ideen für die Zukunft des Betriebes umso mehr gefragt. Etwa 120 Personen sind deshalb der Einladung zum Zukunftstag am 17.03., durch Henrik Vetsch und Sara Wiesendanger im alten Berghaus Heuberge, gefolgt. Das Engagement der lokalen Bevölkerung, welche ein wichtiges Fundament für die Zukunft darstellt, war gleich von Anfang an spürbar. Moderiert wurde der Tag von Katrin Hauser mit ihrer Firma aus Fideris, die sich dafür einsetzt, zusammen gesellschaftlich tragfähige Lösungen für eine blühende Zukunft zu erarbeiten.
15000 Übernachtungen
Sara Wiesendanger betonte das Ziel der Heuberge Führung, diese traditionsreiche Tourismusinstitution weiterzuentwickeln und für die Zukunft fit zu machen. «Wir möchten, dass auch unsere Kinder und die kommenden Generationen die Heuberge so erleben und geniessen können, wie es bereits unseren Eltern möglich war.» so Sara Wiesendanger. Dafür müsse man «die Schönheit der Heuberge bewahren aber die Infrastruktur gleichzeitig für die kommenden Generationen rüsten.» Mit bis zu 15000 Übernachtungen pro Jahr und 80 Mitarbeitenden sind die Heuberge ein bedeutender lokalwirtschaftlicher Faktor. Anders als bei anderen Destinationen will man hier weiterhin bewusst auf Eingriffe zugunsten des Wintertourismus verzichten, um damit das Potential für den Sommer und einen ganzjährigen Tourismus zu schützen. Die Lage der Heuberge mit über 270 Übernachtungsplätzen inmitten einer Moorlandschaft von nationaler Bedeutung, biete einzigartige Chancen im Hinblick auf den Tourismus. Sara Wiesendanger und Henrik Vetsch möchten in den Heubergen demonstrieren, wie so etwas möglich ist.
Innovatives «T-Eco Resort»
Eine Neuausrichtung des Betriebskonzeptes und eine Umgestaltung des Angebots zugunsten eines ganzjährigen Tourismus sei deshalb gefordert. Sara Wiesendanger fasst diese Neuausrichtung unter dem Begriff «T-Eco Resort» Heuberge zusammen. Darunter wird die Umsetzung des touristischen Angebots in Kombination mit einem kreislauffähigen Tourismuskonzept, was vielfältig Mehrwert für die angrenzenden Dörfer und die Region Prättigau schafft. Es gehe um die Integration von lokaler Kultur und Natur in ein tragfähiges Geschäftsmodell. Die einzigartige Landschaft mit ihrer artenreichen Flora und Fauna, ist zugleich eine historische Kulturlandschaft, welche durch die lokalen Bauern gepflegt wird. Sie verspreche grosses Potential für einen Erholungstourismus und soll für die Zukunft. Mit einer Reduktion der bestehenden Häuser sowie einer Konzentration an einem Standort mit einem architektonisch hochwertigen Neubau, durch Einbezug lokaler Kultur und Unternehmungen könnte die Landschaft sogar aufgewertet werden. Wegen der Abgeschiedenheit und der damit verbundenen zahlreichen Herausforderungen, wird zudem das Potenzial für ein Reallabor in einer Zusammenarbeit mit Universitäten und Fachhochschulen erkannt. Gleichzeitig kann die Heuberge Unterkunfts- und Verpflegungsmöglichkeiten bieten und als Schnittstelle zwischen Gesellschaft und Wissenschaft dienen.
Vetsch und Wiesendanger
Die Heuberge betätigt sich bereits als Innovator für die Zukunft der Tourismusregion Prättigau, in dem mittels eines Vorprojektes untersucht wird, ob der Shuttle Dienst der 10 Heuberge Diesel auf E-Mobilität umgestellt werden könnte und welche energiewirtschaftlichen Auswirkungen diese bedeuten würde.
Dass diese frühzeitige Einbeziehung der lokalen Bevölkerung und Gäste in die Entwicklung des T-Eco Resorts sehr geschätzt wird, zeigte ein tosender Applaus nach den Ausführungen von Henrik Vetsch und Sara Wiesendanger sowie die Bereitschaft vieler Teilnehmender eine Botschafter-Rolle für die Heuberge zu übernehmen.
«Wenn wir so eingeladen und beteiligt werden, macht es richtig Spass, an zukünftigen Lösungen mitzuarbeiten», meinte eine Teilnehmende, eine weitere: «Ich muss Henrik und Sara ein Kränzchen winden: es ist ja fantastisch, was sie sich alles schon überlegt haben. Das wird eine grossartige Sache.»