Home Region Schweiz/Ausland Sport Agenda Magazin
Region
11.02.2024

Die «Wildmannli Tafel uf Tafaas»

Bild: zVg
Der Ortsbezeichnung entsprechend denkt man an eine Organisation, welche sich ausschliesslich auf Davos bezieht. Dem ist bei Weitem nicht so, denn diese Gruppierung ist in der Region Davos Klosters, bis weiter hinunter ins Prättigau aktiv.

Anlässlich der dritten Verleihung des Wildmannli Preises werfen wir einen Blick auf diesen Verein, welcher sich in vielfältiger Art und Weise für das Gemeinwohl und die Entwicklung in seinem Einzugsgebiet verdient macht.

Der nicht alltägliche Verein
Im August 2013 wurde in Davos eine besondere Vereinigung 30 Gründungsmitgliedern aus der Taufe gehoben, die «Wildmannli Tafel uf Tafaas». Sie verfolgt vier Hauptziele:
 die Organisation der alljährlichen Wildmannli-Tafel zum gemeinsamen Gedankenaustausch unter den Wildmannli und deren persönlichen Gäste
 die Leistung von Unterstützungsleistungen an bedürftige und notleidende Personen sowie an Personen und Organisationen, die sich für soziale und kulturelle Belange einsetzen. Die Beiträge werden ausschliesslich für in der Region Davos Klosters und im Prättigau Betroffene sowie in dieser Region tätige Organisationen gesprochen
 die Wildmannli Tafel uf Tafaas blickt auch in die Zukunft und will für die Region Visionen entwickeln. Mit dem Wildmannli-Wiitblick, eine Art Denkfabrik, werden Wege für eine lebenswerte Entwicklung aufgezeigt
 die Vergabe des «Wildmannli-Preises» an Personen und Organisationen, welche sich für das Gemeinwohl in der Region Davos Klosters, die wirtschaftliche oder kulturelle Entwicklung, für Zivilcourage, soziale oder kulturelle Belange verdient gemacht haben.

Der «Wildmannli-Preis», zum dritten Mal vergeben
Erst letzthin wurden die Preisträger für die dritte Vergabe bestimmt. In die Reihe der bisherigen Preisträger:innen, Clair Southwell aus Klosters und Marc Demisch aus Davos (2017), Verein IG“offenes Davos“ und Rolf Rauber aus Saas (2020) gesellen sich neu «DAVOS FESTIVAL – young artists in concert“ und Jöri Luzi aus Klosters.

Seit bald 50 Jahren, ins Leben gerufen auf Initiative von Michael Haefliger, dem heutigen Intendanten des Lucerne Festivals, werden Jahr für Jahr Musikbegeisterte aus der ganzen Schweiz und aus aller Welt nach Davos gelockt. So steht diese Organisation für Enthusiasmus, Feuer, ideelles und finanzielles Durchhaltevermögen, Kraft, «Schnuuf» für das Festival, die Singwoche und das Neujahrskonzert. Das heisst im Wesentlichen: jedes Jahr ein interessantes Programm auf sehr hohem Niveau, immer wieder neue Ideen, alljährlich das Bestreben, jungen Künstlern eine Möglichkeit zum Auftritt zu bieten, und letztlich, die tragende wie wegweisende Hoffnung, eine weltweit anerkannte Plattform auf dem Weg zum ganz grossen Durchbruch geboten zu haben. Weder Selbstzweck noch Selbstläufer, keine Konkurrenzsituation, einfach Engagement für die lokale Bevölkerung und die Gäste zugleich, ein Zeugnis für den offenen Geist von Davos Klosters.

Jöri Luzi, ein Bauernsohn und aufgewachsen in Jenaz, war 44 Jahre lang mit Leib und Seele Lehrer in Klosters. Am liebsten unterrichtete er im Freien, bereits damals nach dem Motto «Schule unterwegs». Alle seine Schulkinder kennen ihren Lebensraum, die Bergspitzen, die Täler, Alpen, Burgen, die «Gschichtänä» und Sagen aus der Region. Zudem engagierte er sich in der Musikgesellschaft Madrisa als Musiklehrer, Vorstandsmitglied, Präsident, OK-Mitglied sowie Festschriftenautor «100 Jahre MG Madrisa». Zudem ist er Gründungsmitglied und Schauspieler der Freilichtspiele Klosters, langjähriger JO-Skilehrer und Lagerleiter. Mitinitiant des Alpabzugs Klosters und zusammen mit dem Künstler Peppi Davatz Konzeptberater vom «Gadäwäg». Und schliesslich engagierte er sich als Zivilschutzkommandant, Mitglied des Kommunalen Krisenstabs und der Lawinenschutzgruppe, sowie Vermittler und Kreispräsident (Landammann). Zurzeit beschäftigt er sich als OK-Präsident mit der Organisation der «Agrischa 2024» und in der Organisation für den Kantonalen Musiktag 2024 in Klosters.
Die Leistungsausweise und insbesondere die Selbstlosigkeit der beiden aktuellen Preisträger hat die «Wildmannli» überzeugt und hat zur würdigen Weiterführung der Liste der Preisträger geführt.

Peter Müller