Geringer Spassfaktor
Gerade noch in der Grundschule sollten diese Fächer doch Spass machen. Ein Kind muss sich erst an das Lernen und den Schulalltag gewöhnen und da sind Fächer wie Sport, Musik und Kunst gut, um den Kindern zwischendurch Spass und Lockerheit zu ermöglichen. Schon viel zu früh geht es jedoch auch in diesen Fächern um Leistung. Ein Kind muss ab der ersten Klasse immer sein Können beweisen und Leistung bringen. Dies wird mit Noten bewertet und im Zeugnis festgehalten. Ich persönlich finde es vor allem in der Grundschule unnötig, die musischen Fächer zu benoten. Sobald es nämlich um Benotung geht, wird einem der Spass und irgendwie auch die Kreativität genommen. Die Fächer werden wie die anderen zur (lästigen) Pflicht. Zudem wird einem von früh auf schon eingeredet, was man kann und was nicht. Das finde ich gerade bei Fächern, die die Vorlieben der Lehrperson miteinbeziehen, kritisch. Mir wurde beispielsweise in der Grundschule immer gesagt, ich kann nicht singen. Von diesem Zeitpunkt an, habe ich es gar nicht mehr versucht. Ich habe mich einfach dazu entschieden, das Fach Musik nicht zu mögen und das ist bis heute so. Eigentlich sehr schade.
Schwammige Bewertungskriterien
Selbst Lehrpersonen, die Bewertungskriterien für eine Gestaltungsarbeit feinsäuberlich notieren, können nie ganz fair benoten. Bei musischen Fächern spielt der eigene Geschmack schon noch eine ziemlich grosse Rolle. Dies muss nicht einmal bewusst geschehen. Gibt man zwei Lehrpersonen die selben Bewertungskriterien für ein Landschaftsgemälde, können zwei komplett unterschiedliche Noten herauskommen. Das gleiche gilt für Vorsingen oder zum Beispiel eine Tanzvorführung im Sport. Auch hier entstehen dann wieder Unsicherheiten bei den Schüler*innen. Teilweise finde ich die Bewertungen der Lehrpersonen sogar verletzend. Jemandem eine praktische Note unter einer drei zu geben, wenn man sich wirklich sichtbar bemüht hat, empfinde ich nicht als fair. Es geht ja sowieso um «nichts».
Theoretische Prüfungen
Wenn man jetzt trotzdem auf eine Benotung besteht, gäbe es ja die Möglichkeit, theoretische Prüfungen einzuführen. Kunst- und Musikgeschichte, Anatomie oder auch zum Beispiel Volleyball Regeln – das alles basiert auf Fakten. Das kann man lernen und nachlesen. Dies lässt sich alles den Fächern Sport, Musik und Kunst zuordnen und kann fair benotet werden.
Mir ist klar, dass wenn man Kunst, Musik oder Sport studiert, auch praktisch etwas drauf haben muss. Doch in der Grundschule und Oberstufe finde ich diese strenge Benotung teilweise übertrieben. Der Unterricht kann meiner Meinung nach auch wie bis anhin so weitergeführt werden, nur die Benotung von praktischen Leistungen in den unteren Stufen müsste überdenkt werden.
Region
23.01.2024
Sollten die musischen Fächer weiterhin benotet werden?
Bild:
Emilia Schwarz
Sport, Musik und Kunst gehören in den meisten Schulen zum Lehrprogramm. Für die Promotion sind diese Fächer, sofern man sie nicht als Schwerpunktfach belegt, nicht relevant. Man könnte jetzt also annehmen, diese Fächer werden nur zum Ausgleich der restlichen kopflastigen Fächern da. Meiner Erfahrung nach werden Sport, Musik und Kunst an den Schulen sehr ernst genommen. Man erhält dafür auch Zeugnisnoten, die meistens anhand von praktischen Prüfungen bestimmt werden. Ich habe mich schon mehrmals gefragt, wie sinnvoll dies ist und teile in diesem Artikel nun meine Gedanken mit euch.