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14.01.2024

Mein erstes Eishockey Spiel

Bild: zVg
Ich schätze es jeweils sehr, wenn man zu Events eingeladen wird, die man alleine nie besucht hätte. So bekommt man die Möglichkeit, Neues kennenzulernen, auf das man alleine eher nicht gestossen wäre. Dies war bei meinem ersten Eishockeyspiel der Fall. Der Vater von meinem Freund hat mich eingeladen, ein Eishockeyspiel in Lugano mitanzusehen. Zunächst war ich noch etwas skeptisch, da ich absolut nichts von diesem Sport wusste und Lugano mir ziemlich weit weg vorkam für ein Spiel.

Gute Stimmung
Wir erreichten die Eishockeyhalle relativ spät und schon von draussen bei der Sicherheitskontrolle hörte man die Fans deutlich. Dies versetzte mich direkt in gute Stimmung. Wir hatten Plätze in der Fankurve, dort war es mit Abstand am lautesten. Während des gesamten Spiels sangen und schreiten die Lugano Fans verschiedenste Lieder, um Lugano anzufeuern. Dies motivierte sogar mich dazu, irgendwelche italienischen Worte vor mich hinzusummen. Es faszinierte mich, wenn ich jeweils um mich herum schaute, wie nervös, gespannt und aufgeregt die Menschen das Spiel verfolgten. Jedes Mal als sich Lugano vor dem gegnerischen Tor befand, wurde es um mich herum noch lauter. Die Fans waren sogar dann noch voll dabei, als Lugano ziemlich deutlich im Rückstand war. Das fand ich extrem wichtig. Ich habe nämlich auch schon vernommen, dass Sportler ausgebuht wurden, wenn sie Fehler gemacht haben. Das war hier absolut nicht der Fall. Die Fans unterstützen Lugano auch als sie verloren hatten.

Das ging mir ein bisschen zu weit
Was mir allerdings nicht sonderlich zusagte, war, dass die gegnerische Mannschaft und der Schiedsrichter regelmässig ausgebuht wurden. Wahrscheinlich bin ich einfach nicht so emotional oder verstehe nicht genug von diesem Spiel, doch dem Schiedsrichter den Mittelfinger zu zeigen, ging für mich ein bisschen zu weit. Dieser muss ja auch nur seinen Job machen. Ich selbst betreibe auch eine Ballsportart. Ich verstehe absolut, dass man ab und zu mit dem Schiedsrichter nicht einverstanden ist, doch dies würde ich niemals in diesem Ausmass zeigen.

Hinter jedem Mensch steht jemand, der ihn liebt
Wenn Menschen öffentlich beleidigt werden, dann tut mir das Leid für diese Person. Ich stelle mir dann jeweils immer vor, dass hinter jeder Person Menschen stehen, die sie lieben. Es ist nicht schön, mitanzusehen, wie Menschen, die man liebt, beleidigt oder schlecht gemacht werden. Einem Schiedsrichter mag es wahrscheinlich sogar egal sein, dass Fans sich ihm gegenüber nicht korrekt verhalten. Das ist er sich sicher gewöhnt. Doch was ist mir seiner Familie, die das möglicherweise im Fernsehen sieht? Ich verstehe, dass Sport für viele extrem emotional ist. Doch wenn es respektlos wird, hat dies für mich die Grenzen erreicht.

Fazit
Alles in allem war es eine extrem coole Erfahrung. Eishockey ist ein sehr schnelles Spiel, dazu passt diese aufgeheizte Stimmung gut. Es ist auch beeindruckend, wie sehr die Clubs von ihren Fans unterstützt werden. Ich hatte davor keine Ahnung von Eishockey, habe keinen Spieler gekannt und doch würde ich immer wieder gehen, wenn mich jemand fragt.

Emilia Schwarz