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«Mich fasziniert die grosse Vielfalt auf kleinem Raum»

Bild: Peter Müller
«Alpingeschichte St. Antönien kurz und bündig» heisst das kürzlich erschienene Buch von Mirco Auer. Das Werk, welches noch im alten Jahr an der Stäffelihengert in St. Antönien zum ersten Mal der Öffentlichkeit vorgestellt worden ist. Christian Imhof hat beim Prorektor der EMS Schiers nachgefragt.

Was hat dich dazu bewogen diese Alpingeschichte von St. Antönien aufzuschreiben?
Seit Sommer 2021 ist St. Antönien das erste Bergsteigerdorf in der Schweiz. Dazu gehört auch, dass jedes Bergsteigerdorf seine Alpingeschichte in Buchform dokumentiert. Der Regionalentwickler Georg Fromm hat mich im Herbst 2022 angefragt, ob ich jemanden wüsste, welcher dieses Buch schreiben könnte – dies nachdem bereits Personen ohne Erfolg angefragt wurden. Ich habe dann relativ spontan gedacht, dass mich so ein Projekt auch selber interessieren würde. Und plötzlich war ich mittendrin…

Wie lange warst du damit beschäftigt?
Von der Projektskizze im Herbst 2022 bis zum Druck im Dezember 2023 ist etwas mehr als ein Jahr vergangen.

Was hat dich an der Geschichte am meisten überrascht?
St. Antönien hat seit jeher viele Reisende, Alpinist:innen und Forschende interessiert. Es gibt kaum ein Dorf in dieser Grösse, welches über eine derartige Vielfalt an Literatur und historischem Bildmaterial verfügt. Das war gleichzeitig auch die grosse Herausforderung: Das Aufwändige am Buch war es dies alles zu sichten, Spannendes herauszutragen und alles relativ dicht und kurz im Büchlein wiederzugeben.

Was begeistert dich an St. Antönien besonders?
Mich fasziniert die grosse Vielfalt auf kleinem Raum. Die Geologie und Tektonik sind extrem spannend. Sie sind ja quasi am Anfang. Ohne die Rätikonwände gäbe es auch keine Alpingeschichte. Diese spielt sich auf ehemaligem Meeresboden von einem Flachmeer ab, welcher durch die Alpenbildung in die Höhe geschoben wurde. Zudem ist es so, dass die Lawinenhänge am Chüenihorn oder Eggberg aus untermeerischen (Sand und Ton-) Lawinenablagerungen entstanden sind. Diese weichen Gesteine fördern wiederum die Bodenbildung. Bis weit über die Waldgrenze können deshalb die Wiesen und Mähder bewirtschaftet werden. So ist durch die jahrhundertelange Bewirtschaftung eine vielfältige Kulturlandschaft entstanden. Es hängt alles zusammen! Und natürlich auch die Bewohner:innen: Sie sind aktiv und kreativ. Besonders gefällt mir das neue Museum, das Haus der Lawinen oder «Laubänähus», welches vor einem Jahr entstanden ist.

Wo und wann ist die nächste Lesung?
An sich ist keine weitere Lesung geplant. Es ist aber durchaus möglich, dass im «Laubänähus» das eine oder andere Thema vom Buch im Rahmen von einer kleinen Veranstaltung wieder aufgegriffen wird.

Christian Imhof