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Kultur
24.12.2023

Laut gedacht: Süsser die «Plümpen» nie klingen

Bild: Freiheitstrychler
Kürzlich war ich mit meinem Junior an einem Weihnachtsmarkt in Chur. Zuerst wollte ich über den gestressten Verkäufer von Schokoküssen schreiben, der laut wurde, weil ich mich nicht schnell genug entscheiden konnte, welche der süssen Dinger ich nun kaufen sollte. Da er mir keine Zeit zum Schauen liess, nahm ich dann letztendlich nur gerade mal vier Stück anstatt vielleicht von jeder Sorte ein Exemplar zu erwerben. Doch der heutige Beitrag dreht sich um ein anderes Thema.

Als mein Sohn und ich nämlich durch die Strassen von Chur schlenderten und uns anschauten, was es alles noch zu erstehen gibt, hörte ich plötzlich im Hintergrund, wie eine Gruppe «Trychler» uns entgegenkam. Fluchtartig drehten wir um und auch die besinnliche Stimmung war urplötzlich wie weggeblasen. Ich habe nichts dagegen, dass auch diese traditionsverbundenen Menschen Weihnachten feiern, aber an einer besinnlichen Veranstaltung empfand ich den lauten Auftritt der Herren als ziemlich unpassend. Zudem ist mein Sohn ziemlich sensibel, wenn es den krachenden Klang von «Plümpen» geht und so nahm der Ausflug von uns beiden unerwartet ein abruptes Ende, was mir ein wenig leid tat für ihn. Es geht mir jetzt auch gar nicht um die politische Einstellung, die seit der Pandemie den Schellenschwingenden anhaftet, sondern viel mehr darum, dass der von ihnen produzierte Lärm bei einem Skirennen oder an einem Schwingfest einfach besser passt, als bei einem besinnlichen und friedlichen Weihnachtsmarkt.

Christian Imhof