Laut gedacht: Ein Hirn wie ein Sieb

Da sie Gotti von meinem Sohn und ich Götti von ihrer Tochter bin, gelangten wir natürlich relativ schnell beim Thema Kinder an. Im Gespräch realisierten wir, dass eigene Kinder zu haben immer zwei Seiten hat. Es ist einerseits das Schönste auf der Welt und es gibt einem auch sehr viel. Andererseits stellen Kinder das ganze Leben auf den Kopf, und man könnte mit einem Augenzwinkern sagen, dass sie einen auch ganz schön was nehmen. Ich stellte einfach mal die These auf, dass Kinder einem dümmer machen. Denn ich beobachtete, seit ich Vater bin, dass ich nie wieder den gleichen, «unbekinderten» Fokus hatte und hin und wieder auch ziemlich viel vergesse. Meine Schwägerin lachte laut auf und sagte, dass sie sich auch regelmässig so fühle, als wäre ihr Hirn wie ein Sieb und dass sie schon Stunden mit der Suche nach ihrem Smartphone verbracht hatte. Wir kamen zum Schluss, dass Eltern, die dies mit Leib und Seele sind, relativ schnell bemerken, dass viele andere Dinge plötzlich ziemlich nebensächlich werden. Während der Arbeit denkt man stets daran, noch einen Zacken effizienter zu werden, um möglichst wenig Zeit mit dem Nachwuchs zu verpassen. Wir verbrachten den Nachmittag dann natürlich mit den Kleinen. Meine Familie ging auf Weihnachtsgeschenke-Einkaufstour. Bei dieser verspürte ich plötzlich Lust, selbst zu fahren, da ich schliesslich in letzter Zeit häufig mit dem Zug unterwegs gewesen war. Als wir wieder zuhause ankamen, fragte mich meine Liebste, ob ich denn überhaupt hätte Autofahren dürfen. Ich blickte sie entgeistert an und bemerkte, dass sie recht hatte und ich eigentlich zu einer Pause verdonnert gewesen war. Zudem hatte ich meine Theorie, dass Kinder einen dümmer machen, glanzvoll mit einem Beweis untermalt.