«Wir bedauern, dass durch die Schliessung auch unsere 28 Mitarbeitenden ihre Arbeit verlieren. Die fehlenden, in Aussicht gestellten Mittel für den gemeinsamen Aufbau der Marke graubündenVIVA für den Detailhandel machen eine Schliessung unumgänglich», teilt das Unternehmen mit.
Die Graubünden Vivonda erschliesst für Bündner Bäuerinnen und Bauern und Produzent:innen neue, nachhaltige Absatzmärkte. Sie förderte die Vermarktung der regionalen Produkte und stärkte die regionale Wertschöpfung. Im Jahr 2020 hatte die Graubünden Vivonda einen Lizenzvertrag mit dem Kanton abgeschlossen und konnte in der Folge unter anderem zwei Genussmärkte und einen Online-Shop unter dem Namen graubündenVIVA aufbauen und betreiben. Diese Märkte mit einem breiten Sortiment an Bündner Kulinarik und weiteren regionalen Produkten stehen in Jenaz und in Maienfeld. Das Sortiment konnte stetig ausgebaut werden.
Sehr erfreulich verlief die schnelle Umsetzung im schweizerischen Detailhandel. So gelang es, verschiedene Produkte unter der Marke graubündenVIVA im schweizerischen Detailhandel zu lancieren. Ferner stand die Unternehmung kurz davor, zwei weitere Verkaufsstandorte in Parpan und im Engadin zu eröffnen.
Der Verwaltungsrat hat nun entschieden, die Geschäftstätigkeit per Ende Jahr einzustellen. Auf diesen Zeitpunkt hin werden auch die beiden Genussmärkte in Jenaz und Maienfeld geschlossen. In den regionalen Shops waren zuletzt weit über 100 Kleinproduzent:innen vereint. Mit der Schliessung wird auch das Arbeitsverhältnis mit den Mitarbeitenden aufgelöst.
Aufbau der Marke nicht gelungen
Verwaltungsratspräsident Christoph Caprez: «Trotz grossem Einsatz der Mitarbeitenden, Produzenten und Aktionäre erreichten die Absatzzahlen nicht die kritische Grösse, die für einen Weiterbetrieb nötig gewesen wären. Wir bedauern diesen Schritt ausserordentlich, insbesondere wegen unseren Mitarbeitenden und den regionalen Produzenten.»
Graubünden Vivonda richtete ihr Engagement und ihre Investitionen auf die Grundlagenpapiere und Businesspläne aus, die durch graubündenVIVA und den Kanton ausgearbeitet wurden. Das zwischen dem Kanton, der Marke graubündenVIVA und der Graubünden Vivonda abgestimmte Vorgehen erforderte eine verstärkte kommunikative Unterstützung. Das Ziel dieser Kommunikation wäre es gewesen, die Marke graubündenVIVA im Detailhandel zu etablieren, um die geplante Absatzgrösse zu erreichen. Durch das Ausbleiben der in Aussicht gestellten Mittel im ursprünglich vorgesehenen Rahmen blieben diese Ziele aber unerreichbar, ebenso wie die Eröffnung weiterer Standorte.
Der Verwaltungsrat der Graubünden Vivonda AG ist überzeugt: «Diese Unterstützung hätte es uns erlaubt, unsere Markenstrategie im Retailbereich weiterzuführen und die Bekanntheit der Marke graubündenVIVA national zu steigern.» Einen finanziellen Beitrag erhielt die Graubünden Vivonda einzig bei der Initialisierung des Projekts vor drei Jahren bzw. für den Bau des ersten Genussmarktes in Jenaz.
Absatzmarkt geht verloren
Die Marke graubündenVIVA geht auf eine Initiative des Kantons Graubünden zurück. Der Kanton initialisierte das Projekt in einer ersten Phase mit dem Ziel, die Bündner Kulinarik besser bekannt zu machen und parallel den Absatz von Produkten aus Bündner Rohstoffen zu erhöhen. Im Februar 2020 schloss die Graubünden Vivonda mit dem Kanton einen Markenlizenzvertrag ab. Graubünden Vivonda ist eine private Initiative, die der Marke graubündenVIVA ein Gesicht gab. Sie eröffnete an wichtigen Verkehrshauptachsen im Kanton Läden mit einheimischen Produkten und belieferte nationale Retailmärkte wie Coop, Migros, Spar, Aldi, Lidl und Manor. (Pressedienst)