Seine Maschine ist schwer beschädigt: «Beim ersten Angriff der Luftwaffe erhielt Motor Nr. 1 Treffer und fiel aus, kurz danach verloren wir auch Motor Nr. 2. Um Höhe zu halten, liefen Motor 3 und 4 auf voller Leistung. Motor Nr. 3 hielt nicht lange durch und fiel aus. Ich gab Befehl zum Absprung, als ich das Steuer losliess, begann die Maschine zu trudeln und drückte mich auf den Boden. Ich kroch vorwärts, und es gelang mir, die Maschine zu verlassen.» Augenzeugen am Boden berichten, dass die Maschine von Jägern der Luftwaffe abgeschossen wurde, dies bestätigt auch S/Sgt. Leonard A. Furley, Schütze in einer anderen B-17: «Um 12.15 Uhr beobachtete ich Teile und Stücke einer B-17, welche in der Luft explodierte; sehr wahrscheinlich auf Grund eines Angriffs von Jagdflugzeugen, Flak gab es keine.»
Artilleristen der in der Umgebung von Alvaneu in Stellung liegenden Mot Kan Abt 28 beobachten den Absturz und die am Fallschirm niederschwebende Besatzung. Hugo Willi, Artillerist, schreibt in seinem Bericht: «Der Kommandant der Abteilung befahl sofort Suchtrupps, ausgerüstet mit Rettungsmaterial, die Besatzungsmitglieder zu suchen und ihnen zu helfen, kurz nach dem Abmarsch fand man zwei in der Nähe von Alvaneu. Spätabends konnten noch drei weitere Fallschirmspringer geborgen werden. Zwei von ihnen wurden sogleich ins Spital nach Thusis gebracht, die drei anderen blieben über Nacht in Alvaneu. Suchtrupps am folgenden Tag konnten nur noch Tote bergen.»
Fünf Überlebende
Die fünf Überlebenden werden zuerst von Offizieren der Fliegertruppen befragt, anschliessend interniert und ins Lager Adelboden überführt (1944 wurden alle internierten Offiziere ins Lager Davos verlegt). Für 1st Lt. Cantwell ist es bitter, ins diesem Einsatz hätte er nach Hause gehen können, er überlebt seinen letzten Flug, die Heimreise verzögert sich, er wird von Alan Dulles in Bern rekrutiert und arbeitet bis Kriegsende im Buro Dulles.
Nach dem fehlgeschlagenen Angriff auf Augsburg, der chaotischen Umkehr und den Verlusten, nicht nur in der Schweiz, landen die Maschinen nach langem Flug in Oudna. Mehrere Bomber sind beschädigt und nicht mehr flugtauglich, andere, von Schüssen zerlöchert, mit defekten Motoren, werden repariert und wieder einsatzfähig gemacht.
Die gefallenen Besatzungsmitglieder – sieben beim Absturz in Bad Ragaz, sieben beim Absturz in Alvaneu und einer beim Absturz in Romanshorn – werden unter grosser Anteilnahme der Bevölkerung auf dem Friedhof Bad Ragaz bestattet.