Adrian K. Müller, der im Schweizer Hotelrating der SonntagsZeitung 2021/22 zum Hotelier des Jahres gekürt wurde, weiss als profilierter Gastgeber des Hotel Stern in Chur um die entscheidende Bedeutung der Mitgastgeber:innen, wie er seine Mitarbeitenden bezeichnet. Gleichzeitig zeichnet sich auch in Graubünden ein drohender Fachkräftemangel ab: das Wirtschaftsforum Graubünden prophezeit bis 2040 einen Schwund der verfügbaren Mitarbeitenden um 20 Prozent. Im Dienstleistungsbereich wird der Konkurrenzkampf sogar branchenübergreifend wirken, ist Adrian K. Müller überzeugt. Nebst dem spezifischen Know-how sind in der Hotellerie herzliche und sprachbegabte Mitarbeitende gefragt, welche gerne direkt mit den Gästen in Kontakt sind.
Unternehmerische Verantwortung
Hotelier Adrian K. Müller nimmt seine unternehmerische Verantwortung wahr, um die Fachkräfteproblematik anzugehen. Für ihn kommt ein Leistungsabbau z.B. durch eine Schliessung der Gastronomie am Sonntag nicht in Frage. Vielmehr möchte er die Wertschätzung einer solchen Dienstleistung erhöhen. Deshalb bezahlt er all seinen Mitarbeitenden per sofort einen Sonntagszuschlag von 50 Prozent. Und zwar nicht nur dem Team in der Küche und im Service – auch alle Lernenden, Raumpflegerinnen, Frühstücksdamen, die Crew an der Rezeption und die Herren an der Spüle erhalten diesen Zustupf. Die zusätzlichen Lohnkosten kann das Hotel Stern nur teilweise durch eine leicht angepasste Preisgestaltung des Sonntagsangebotes auffangen. Der Rest muss durch den Betrieb getragen werden. "Es ist nie zu spät, neue Wege zu gehen", meint Adrian K. Müller. "Die Frage ist nicht, was uns diese Massnahme kostet. Die Frage lautet, was sie uns kostet, wenn wir sie nicht umsetzen".
Package für die Mitarbeitenden
Das Hotel Stern bietet den Mitarbeitenden nebst dem Sonntagszuschlag ein Paket an Massnahmen, um für sie ein attraktiver Arbeitgeber zu sein. Bereits im Herbst wird der neue Aufenthaltsraum für die Mitgastgebenden eröffnet. Inspiriert von seinem Sohn Gian, der im bekannten "The Dorchester" in London kocht, schafft Adrian K. Müller eine modern eingerichtete Lokalität nur für die Mitarbeitenden, wo man sich auch in kürzeren Pausen gut erholen kann. Dazu gehören eine kleine Küche für die Selbstversorgung, Kühlmöglichkeiten, Grossbildschirm/TV, Handy Ladestationen u.v.m. Zudem hebt das Hotel Stern in Chur per sofort die Pauschalabzüge für die Verpflegung pro Tag auf und verrechnet nur noch die tatsächlich im Betrieb eingenommenen Mahlzeiten. Das Hotel Stern investiert aber auch in neue und bestehende Mitgastgebende. Bereits 2016 hat Empfangsleiterin Michèle Bandli, ehemalige Auszubildende des "Stern", den neu geschaffenen Posten der Ausbildungsbetreuerin übernommen. Sie wolle junge Menschen früh über die verschiedenen Arbeitsbereiche in der Gastronomie informieren und sie für das Gastgewerbe begeistern. Für Hotelier Adrian K. Müller geht es in der Aus- und Weiterbildung darum, das Potenzial eines Menschen zu erkennen und sich nicht nur von Noten, Zeugnissen oder momentanen Hierarchiestufen leiten zu lassen. Auch er hat selbst die Lehre im Hotel Stern gemacht, bevor er die Hotelfachschule absolvierte und 14 Jahre in Asien tätig war. Seit 2006 ist Adrian K. Müller Gastgeber und Inhaber des Hotel Stern in Chur. Er will seine Mitgastgebenden dazu motivieren, sich im Beruf weiter zu entwickeln.
Dies sei für angelernte Mitarbeitende genauso möglich wie für Teammitglieder mit einem Eidgenössischen Fähigkeitszeugnis (EFZ). Selbst in der Erwachsenenbildung gebe es Möglichkeiten: ein 30jähriges Teammitglied befindet sich derzeit in der Ausbildung als Hotel-Kommunikations-fachfrau/-mann EFZ. Zum Package für die Mitgastgebenden gehören auch ein Rabatt für Mitarbeitende und Angehörige von 20 Prozent in der Gastronomie sowie eine Übernachtungspauschale von Fr. 75 in allen 62 swiss historic hotels der Schweiz, zu dessen Mitgliedern auch der "Stern" zählt.
Führungskultur auf Augenhöhe
Ernst "Aschi" Wyrsch, Präsident von hotellerie suisse graubünden, lobt Adrian K. Müller für seine Führungskultur, welche den Gast und Mitarbeitenden zusammen auf Augenhöhe wahrnehme. Nur mit dem Team gemeinsam könne der Hotelier den Gast glücklich machen. Im "Stern" sei Adrian K. Müller kein Vorgesetzter, welcher einfach den Tarif durchgebe. Er sei ein moderner Gastgeber, der die Mitgastgebenden multifunktional dort einsetze, wo sie ihre Stärken haben. Das verstehe er unter moderner Führungskultur. Die Hotellerie sei heute ein Markt der Arbeitnehmer:innen. Und diese liessen sich nicht nur mit Geld, sondern mit spannenden Jobs überzeugen. Darum sei er vom Gesamtpaket der Massnahmen im Hotel Stern überzeugt. Zugunsten der Mitarbeitenden, aber auch des "Stern", mit welchem sich Hotelier Adrian K. Müller aktiv an der Weiterentwicklung der Gastronomie und Hotellerie in Chur und Graubünden beteilige.
Das Hotel Stern in Chur: ein Aushängeschild des Bündner Tourismus
346 Jahre Tradition leben im Churer Hotel Stern modern und atmosphärisch weiter. Das einzige historische Vierstern-Hotel in Chur bietet eine gehobene Sterne-Gastronomie und 70 romantische Zimmer. 52 Mitarbeitende kümmern sich um die internationalen Gäste. Die Küche von Stefan Wagner ist mit 13 Gault Millau-Punkten ausgezeichnet. Die reichhaltige Weinkarte beinhaltet u.a. die grösste Auswahl an Bündner Weinen im Kanton. Gault Millau würdigt die seit Jahrzehnten konstant hohe Qualität an Bündner Gerichten und zeitgemässen saisonalen Menüs. Legendär sind die Bankettsäle des Hauses: die Ratsstube, der Tempel, die Von-Salis- Stube, die Geschirrkammer, die Alois-Carigiet-Stube und das Churer Stübli. Unverkennbar ist der Duft nach Arvenholz, der die Gäste schon beim Eintreten begrüsst. 2006 wurde Adrian K. Müller Inhaber und Gastgeber des bekanntesten Hotels in Chur. Bei der Auszeichnung als Hotelier des Jahres 2021/2022 wurde seine Leistung wie folgt gewürdigt: "Adrian K. Müller macht aus dem Haus eine Perle der helvetischen Viersterne-Stadthotellerie mit grossartiger Küche und einer Servicequalität von fast schon fernöstlichem Niveau. Dank seinem unglaublichen persönlichen Einsatz führte er den Stern mit beispiellosem Erfolg durch die Pandemie". Das Hotel Stern war 1969 von Emil "Milo" Pfister übernommen und zur ersten Blüte gebracht worden. 1991 verkauften Emil Pfister und seine Frau Dolores Pfister-Suter das Hotel Stern an die junge Familie Brunner. Als der neue Besitzer Walter Brunner kurz darauf verstarb, bot Milo Pfister erneut Hand, sein Lebenswerk in die Zukunft zu führen. 2005 meldete er sich bei seinem ehemaligen Lehrling Adrian K. Müller, welcher das Luxushotel Shangri-La in Bangkok mit 800 Zimmern, 1600 Betten und 1000 Angestellten als General Manager führte. Der Rest ist buchstäblich Geschichte.