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Luzein - St. Antönien
28.06.2023
27.06.2023 09:14 Uhr

Farbige Töne von François Barro

Bild: Peter Müller
Dieses Mal ist François Barro nicht mit seinem Cello zu Gast in St. Antönien, sondern mit seinen ausdrucksstarken Landschaftsbildern. Anlässlich der Vernissage im Hotel Rhätia in St Antönien, bestand ausführlich Gelegenheit mit dem Künstler über seine Werke zu sprechen.
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François Barro ist in St. Antönien kein Unbekannter, gibt er doch seit 12 Jahren regelmässig Cello-Konzerte in der Kirche. Und wenn er im Rahmen eines solchen Musikvortrags in St. Antönien Halt macht, so lebt er auch sein zweites künstlerisches Talent aus – das Malen. Bis am 24. September ist eine Anzahl seiner Kunstwerke mit Prättigauer Sujets, mehrheitlich aus der Gegend um St. Antönien, im Hotel Rhätia ausgestellt und mit etwas Glück noch zu erwerben.

Kein mathematisch exakter Pinselstrich
«Verallgemeinerungen des Herbrand'schen Satzes und Anwendungen im Gebiet der Entscheidbarkeit von Formelklassen» – sind Sie auch etwas verwirrt, ob des vorgenannten Zitats? Dies ist der Titel der Dissertation des Malers bei seinem Abschluss des Mathematikstudiums.
Umso mehr kontrastieren die Landschaftsbilder von François Barro mit den exakten Wissenschaften der Mathematik und zeigen die kreative Seite des Künstlers auf. Oft verlaufen Teile der Landschaft ineinander und dennoch sind sie irgendwie exakt und man findet sich an dem Ort wieder, an welchem der Maler seine Eindrücke sammelte und mit harmonischem Pinselstrich auf die Leinwand zauberte. Neben kontrastreichen Landschaften mit variierendem Licht- und Schattenspiel trifft man auf stark strukturierte Elemente, welche sich ebenso deutlich wie aber auch fliessend in die Umgebung eingliedern.

Die etwas andere Vernissage
Das Programm zur Vernissage liess einen strukturierten Ablauf erahnen. Jedenfalls war in der Gaststube im Rhätia alles hergerichtet; die Bilder präsentierten sich – wie üblich mit Nummern versehen – an den Wänden, das Apéro-Buffet lockte mit Köstlichkeiten und allmählich trafen auch einige Gäste und Besucher ein. Aber hier verliert sich dann das gewohnte Bild einer Vernissage in einer Galerie oder einem Museum. Gemütlich plaudernd zogen die Gäste von Bild zu Bild, versuchten herauszufinden wo nun dieser Ausschnitt im Tal hingehört – und bald einmal fand sich der «harte Kern» am Stammtisch ein. In lockerer Runde wurde gehengert und die Themen bewegten sich durch das gesamte Spektrum des irdischen Daseins – keine steifen Reden, keine Lobhudeleien, einfach natürliche Gespräche über das Hier und Jetzt. Klar unterhielt sich François Barro mit der Papierschnitt-Künstlerin Monika Flütsch über andere Themen, als die anwesenden Schützen zu berichten wussten. Aber alle hatten auf ihre Art teil an dieser geselligen Runde.

Ja, und wenn Sie ein solches Bild erwerben – die Preisliste liegt im Rhätia auf – dann fliesst das Geld nicht einfach in die Tasche des Künstlers! François Barro hat sich entschieden, den Nettoerlös dieser Bilderausstellung an die «Stiftung Chinderhus Strahlegg» weiterzuleiten; auch dies ist etwas anders als wir uns dies in der hektischen und oft von Egoismus geprägten Zeit gewohnt sind.

Peter Müller