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Küblis
29.05.2023

Wieder wie auf Wolken gehen

Bild: Christian Imhof
Seit zwei Jahren träumt Alice Gujan von ihrer Selbstständigkeit. Ab dem 1. Juni macht die Kübliserin Nägel mit Köpfen und startet mit ihrem Fusspflege Studio an der Tälfscherstrasse 8 in Küblis durch. Für das Wohl ihrer Kunden ist sie aber nicht örtlich eingeschränkt, sondern nimmt auch gerne mal Hausbesuche wahr.

Wir alle stehen auf unseren Füssen, doch nicht alle stehen auf Füsse an und für sich. Alice Gujan hingegen war schon immer begeistert davon. «Es gibt keine ‘gruusigen’ Füsse, sondern nur arme und verkümmerte Füsse. Die gehören Menschen, die viel in den Bergen waren, Fussball gespielt haben oder auch sonst viel sportlich unterwegs waren. Was auch nicht unterschätzt werden darf, ist schlechtes Schuhwerk.» Ihre Einstellung zu den viel belasteten Körperteilen stammt von zwei Erlebnissen der 54-Jährigen. «Ich hatte mal einen Freund, der hat mich immer für meine schönen Füsse gelobt und dadurch habe ich erkannt, dass die richtige Pflege schon viel ausmacht. Zudem hat mein Vater früher, aber auch noch heute seine Füsse immer speziell gewaschen, was mich immer fasziniert hat.»

Den Leuten etwas Gutes tun
Die Menschen in der Region hat Alice Gujan schon immer gerne gehabt, sonst hätte sie wohl auch kaum fast zehn Jahre im Detailhandel gearbeitet. Die Motivation für ihre Selbstständigkeit ist bei der diplomierten Fusspflegerin die gleiche geblieben. «Ich möchte, den Menschen etwas Gutes tun und da passt es doch am besten, wenn man gleich am Fundament loslegt. An den Füssen nimmt man extrem viel auf. Gut waschen und vor allem auch gut trocknen, ist darum sehr wichtig. Denn die richtige Pflege der Füsse ist etwas, was häufig unterschätzt wird und vor allem älteren Leuten nicht mehr so leicht fällt.» Aus diesem Grund packt Gujan auch gerne mal ihre Maschine, ein Becken, Tüchli, Schleifer und Zangen in ihr Auto und besucht ihre Kundschaft zuhause. «So kann ich auch besser auf die Wünsche der Kunden eingehen und zudem auch noch ein bisschen ‘hengern’, was die Menschen im Tal sehr schätzen.» Dies ist sicher ein Servicepaket, welches nicht jede Fusspflegerin anbietet, doch der Erfolg gibt ihr Recht. «Ich bekomme häufig das Kompliment, dass sich meine Kundinnen und Kunden nach einer Behandlung fühlen, als würden sie auf Wolken gehen, was mir immer ein Lächeln auf die Lippen zaubert.» Dieses Gefühl sollte sich laut Gujan etwa alle sechs bis acht Wochen einstellen, denn so intensiv wird es von der Fachfrau empfohlen sich dem Thema Fusspflege zu widmen.

Keine Massenabfertigung
Allgemein merkt man bei Alice Gujan, dass sie die Fusspflege nur zweitrangig aus finanziellen Überlegungen heraus praktiziert. Mit ihren Preisen liegt die Prättigauerin auch eher im tieferen Preisspektrum ihrer Branche. «Ich mag diese Massenabfertigungen, die es überall gibt, nicht wirklich. Mir ist es wichtig, dass die Pflege der Füsse auch für ältere Personen, die nicht so gut betucht sind, erschwinglich ist. Ausserdem bin ich jemand, die erst aufhören kann, wenn ich wirklich 100-prozentig mit dem Ergebnis zufrieden bin. Da ist es mir dann auch egal, wenn es mal ein bisschen länger geht.»

Christian Imhof