Historie Deponie Unterrealta Süd
Die Deponie Süd gilt nach über 30 Jahren Bau und Betrieb seit November 2021 als verfüllt. Begonnen hat alles im Jahre 1988 auf Initiative und einvernehmliche Kooperation der beiden Verbände Abfallbewirtschaftungs-Verband Mittelbünden (AVM) und Gemeindeverband für Abfallentsorgung in Graubünden (GEVAG) mit grosser Unterstützung des Amtes für Natur und Umwelt (ANU). Nachdem die Richt- und Zonenplanvoraussetzungen mit der Gemeinde Cazis geschaffen wurden, begann die Realisierung der Schlackendeponie durch die beiden Verbände AVM und GEVAG. Im Jahre 1995 gründeten die beiden Verbände die einfache Gesellschaft Schlackendeponie (EGS) mit dem Ziel der Errichtung und des Betriebes sowie der Renaturierung des Deponiekörpers Süd. Die Nachsorgephase dauert 15 Jahre.
Neubau Deponieerweiterung Unterrealta Nord
Mit dem Wissen, dass die Deponie Süd bald verfüllt sein wird, hat die EGS im Jahre 2018 die notwendigen Geschäfts- und Verfahrensschritte in die Wege geleitet für eine Erweiterung der Deponie in nördlicher Richtung. Beim sogenannten Deponiekörper Nord handelt es sich um eine Fläche von rund 30'000 m2 mit einem Einbauvolumen von 285'000 m3. Die Anlage wird als Deponie Typ D ausgelegt. Mit dieser Qualitätsanforderung ist gesichert, dass keine umweltrelevanten Immissionen in Luft, Wasser und Boden entstehen. Es bestehen für die Standortgemeinde Cazis somit keine ökologischen Risiken.
Nach langer Vorbereitungszeit begannen im Juni 2022 die Planungsarbeiten zum Bauprojekt für die Deponieerweiterung Cazis Nord. Ab der Erteilung der Baubewilligung hat die EGS die volle Verantwortung und Kompetenz zur Umsetzung des Bauprojektes an die GEVAG übertragen. Das Bauprojekt, mit einem Auftragsvolumen von CHF 17.86 Millionen, befindet sich im Zeitplan. Es ist vorgesehen, bereits im Jahre 2024 die erste Schlacke in den neuen Deponiekörper zu verfüllen.
Neues Deponievolumen in der Schweiz zu schaffen ist äusserst schwierig. Mit dem Bau des Deponiekörpers Nord kann für die nächsten 30 - 35 Jahre Deponievolumen geschaffen werden, um die in der KVA Trimmis entstehende Schlacke nicht in ausserkantonale Deponien verbringen zu müssen. Auf diese Weise bleibt die Wertschöpfung auch im Kanton.
Eine Deponie stellt in der Verwertungs- und Entsorgungskette auch eine systemrelevante Baute dar. Durch die thermische Verwertung von Abfällen können Produktionsbetriebe und Haushalte mit thermischer Energie versorgt werden. Auch wird in der KVA Trimmis rund 3% des Bündner Strombedarfes produziert. In letzter Konsequenz stellt eine Deponie somit sicher, dass unser Wohlstand basierend auf Produktion und Konsum von Gütern und unter Einhaltung aller Umweltaspekte, beibehalten werden kann.
Die GEVAG freut sich sehr, mit dem Neubau der Schlackendeponie Nord einen wichtigen Beitrag zu einer nachhaltigen und umweltschonenden Abfallbewirtschaftung im Kanton Graubünden zu leisten.
Unser besonderer Dank für das Zustandekommen gilt nebst der Gemeinde Cazis auch den kantonalen Ämtern, der Beton- und Kies AG (BKU), den anstossenden Grundeigentümern und Einwohnern der Siedlung Oberrealta sowie allen Planern und mitwirkenden Personen.