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Gemeinde will Eishalle erwerben

Bild: Christian Imhof
Das Hin und Her um die Eishalle Grüsch scheint langsam zu einem Ende zu kommen. An der Gemeindeversammlung am Donnerstagabend in der Mehrzweckhalle Grüsch hat Marcel Conzett die Bevölkerung auf den neusten Stand gebracht und erwähnt, dass der Gemeindevorstand die Eishalle für 500'000 Franken von der Churer Firma Domenig Immobilien abzukaufen gedenkt, betreiben und für den Unterhalt der Halle sorgen soll hingegen der Hockeyclub Prättigau-Herrschaft.

Auf diesen Moment haben viele der 56 Teilnehmenden an der Gemeindeversammlung gewartet: Als es kurz vor 21 Uhr zu den Mitteilungen ging, informierte Gemeindepräsident Marcel Conzett über die Zukunft der Eishalle Grüsch. Der Besitzer dieser Sporthalle, die im August 1998 eröffnet wurde und seit Sommer 2002 der Domenig Immobilien AG gehört, will vom Besitzer abgestossen werden, da sie jährlich ein Defizit von 100'000 bis 150'000 Franken abwirft. Aus diesem Grund wurden vor knapp einem Jahr die Eismieten erhöht, was über einige der Prättigauer Gemeinden abgefedert werden konnte. Der Brief vom 21. April, den die Immobilienfirma an Grüsch schickte und diese darüber unterrichtete, dass sie die Halle trotzdem loswerden wollen sowie der Umstand, dass der HCPH bereits am 28. Juli wieder Eis braucht, haben für eine Überschlagung der Ereignisse gesorgt.

75 Prozent des Verkehrswerts
Ein Kauf werde vom Gemeindevorstand und ihm durchaus in Betracht gezogen, erklärte Marcel Conzett. Doch das Betreiben der Halle sei keine Option. Ebenfalls werde er sich als Gemeindepräsident davor hüten vor der Chlus um Geld zu weibeln für die Halle, da der Schuss auch nach hinten losgehen könnte, wenn die Region Landquart im Umkehrschluss auf einmal auch Geld für den Fussball- und Unihockeynachwuchs bei ihnen akquirieren wollen. Der Betrieb solle die Angelegenheit vom lokalen Eishockeyclub sein. Von der aktuellen Wertschätzung der Halle, die es doch noch auf eine Summe von 768'000 Franken bringt, müsse die Gemeinde 75 Prozent berappen. Bei einem Gespräch mit Thomas Domenig sen. habe Marcel Conzett zudem noch einen Rabatt erhalten. Grüsch zahle für die Eishalle 500'000 anstatt die 576'000 Franken, was für den Gemeindepräsident doch ein recht gutes Geschäft darstellt. Die Eishalle Grüsch verfüge nämlich über eine Fläche von 2600 m2, mit welcher man bei den gängigen Mietpreisen, wenn man sie beispielsweise als Lagerraum umnutzen wolle, gut 300'000 Franken Umsatz jährlich erwirtschaften könnte.

HCPH in der Pflicht

Doch dies sei nicht das Ziel des Kaufs. Viel mehr sei es die Chance dem HCPH Luft zu schaffen und dafür zu sorgen, dass der Nachwuchs auch in Zukunft Eishockey spielen könne in der Region, weil nur schon ein Jahr Pause genüge, damit es den Club nicht mehr gebe. Der HC Prättigau-Herrschaft, aber auch die Region Prättigau-Davos werde durch diesen Kauf in die Pflicht genommen, denn 250'000 bis 300'000 Franken müsse jährlich circa selber erwirtschaftet werden. Dies könne funktionieren, wenn in den vier Monaten, in denen kein Eis die Halle blockiere, sie für kulturelle Veranstaltungen oder auch Generalversammlungen von Prättigauer Firmen umgenutzt werde. Nur so könne dafür gesorgt werden, dass auch in Zukunft in der Region Eishockey gespielt werde. Bei der offenen Fragerunde im Anschluss und der Konsultativbefragung wurde aufgezeigt, dass die Grüscherinnen und Grüscher auf der gleichen Linie sind mit ihrem Gemeindevorstand und der Kauf der Eishalle, über den an der nächsten Gemeindeversammlung am 22. Juni abgestimmt wird, gute Chancen haben könnte.

Christian Imhof